China ist ein Traum für Touristiker. 1,4 Milliarden Menschen leben in dem Land, das wirtschaftlich immer stärker wird. Immer mehr Leute haben das nötige Kleingeld für Auslandreisen.

2019 bescherten chinesische Touristen der Schweiz einen Umsatz von über 700 Millionen Franken. Zwischen 2009 und 2019 nahmen die Logiernächte um fast 400 Prozent zu. Nach Deutschland und den USA ist China damit der wichtigste Markt für den Schweizer Tourismus.

Dann kam Corona. Die Chinesen wurden eingekerkert. Die Zahl der Reisenden Richtung Schweiz sank um 90 Prozent.

Inzwischen hat die chinesische Regierung Reiselockerungen angekündigt. Das weckt Hoffnungen bei den Tourismusanbietern.

Schweiz Tourismus rechnet zwar mit einem verzögerten Effekt. Vor dem Sommer sei noch nicht mit dem grossen Ansturm zu rechnen.

Aber ablehnen würde man wohl auch eine frühere Gästeschar nicht. Und das wirft Fragen auf. Denn gemäss Medienberichten grassiert Covid-19 in China derzeit massiv.

Die Rede ist von überfüllten Spitälern und Hunderttausenden von Toten, die es bald geben könnte.

Vor knapp drei Jahren wurden Grenzen dichtgemacht und Familien auseinandergerissen, wenn ein Schlagbaum zwischen ihnen lag. Mit der Begründung, dass man das Virus aussperren wolle.

Jetzt kann es plötzlich nicht mehr schnell genug gehen. Corona-Welle in China? Über eine Million potenzieller Virenträger auf dem Weg in die Schweiz? Kein Problem.

Erstaunlich, wie schnell eine angeblich tödliche Gefahr nach Hause eingeladen wird, wenn Umsatz für eine gebeutelte Branche winkt.

Aber vermutlich ist die Gefahr inzwischen eben einfach gebannt. Dank der Impfung, die weder Ansteckung noch Erkrankung verhindert.