In der Schweiz gibt es immer mehr Klassen, in denen Kinder mit dem roten Pass eine kleine Minderheit sind. Für die Schulen bedeutet das grosse Herausforderungen und für Steuerzahler hohe Kosten.

Deutschland hat zwar einen vergleichsweise tieferen Ausländeranteil und eine bescheidene Zuwanderung. Trotzdem scheint das Land jetzt ebenfalls mit Problemen konfrontiert. In unserem nördlichen Nachbarland werden Forderungen nach Quoten für Schüler mit Migrationshintergrund laut. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hat sich für Quoten an deutschen Schulen ausgesprochen. «Wir haben ein Integrationsproblem in Deutschland», sagte Meidinger der Bild-Zeitung. Wenn Integration erfolgreich sein solle, müssten «verpflichtende vorschulische Förderung, flächendeckende Sprachstandtests und Migrationsquoten» eingeführt werden. Integration gelinge nicht, wenn zum Beispiel in Klassen an Brennpunktschulen zu 95 Prozent nicht-deutsche Schüler vertreten seien, zitiert ihn die Zeitung.

Mit dem Verweis auf ein «Integrationsproblem» bezog sich Meidinger auch auf die Silvester-Krawalle in Berlin. Die Vorfälle seien eine «Frage der Werteerziehung», so Meidinger. Viele Elternhäuser würden diese Art der Erziehung heute nicht mehr leisten oder diese an die Schulen übertragen. Die Lehrer würden ihr Bestes geben, die Erziehung nachzuholen, betonte er. «Aber ohne die Zusammenarbeit mit den Eltern kämpfen sie hier oft auf verlorenem Posten.»

Es wird interessant sein, wie die Deutschen mit dem Thema Zuwanderung, Ausländeranteile in Schulklassen et cetera umgehen werden. Ein Sujet, mit dem sich die Schweizer Bevölkerung schon lange auseinandersetzen muss.