Es herrscht Alarmstufe Dunkelrot: Die «Grundfesten der Demokratie» seien in Gefahr, liest man, als müsste man um den Fortbestand der Schweiz und der abendländischen Zivilisation fürchten.

Der Grund, allen Ernstes: Eine Jungpolitikerin der SVP hat einst einen Vortrag des österreichischen Migrationskritikers Martin Sellner gehört, der eine «Remigration» fordert, um die illegale Massenmigration zu bremsen.

Seither malen Medien den Teufel an die Wand und fordern Distanzierungen, Abgrenzungen, Asche auf Haupt. Selbst manche SVP-Politiker, aufgescheucht durch die durchsichtige Anti-SVP-Kampagne, machen mit. «Kontaktschuld» lautet das neue Vergehen Nummer eins.

Mit Verlaub: Das ist Humbug. Und lässt einen am Verstand von Journalisten und Politikern zweifeln.

Eine politisch engagierte junge Frau soll die Uraltdemokratie der Schweiz bedrohen, bloss weil sie sich die Ansichten eines anderen anhört?

Das ist Realsatire im Quadrat. Seldwyla forever.

Und natürlich ist es eine wunderbare Ablenkung von den wirklichen Gefahren. Wer bedroht denn die Schweizer Demokratie und den Rechtsstaat? Ist es nicht der Bundesrat, der die Schweiz der EU unterwerfen und die direkte Demokratie und die Souveränität der Schweizer schwächen will? Ist es nicht das Parlament, das Volksentscheide wie die Masseneinwanderungs- oder die Minarettinitiative nicht umsetzt? Ist es nicht der grassierende Hang zu Notrecht, zu autoritären Zwangsmassnahmen, zum Abbau verbriefter Rechte?

Wo bleibt denn da der Aufschrei?

Eben.

Die 3 Top-Kommentare zu "Junge SVP, Junge Tat, Martin Sellner: Die Polit-Posse dieses Frühjahrs lässt einen am Verstand von Journalisten und Politikern zweifeln. Die echten Bedrohungen unserer Demokratie negieren sie"
  • Stahlhelm

    Frau Regez Bleiben Sie sich selber treu und lassen Sie sich, was auch immer geschehen mag aus allen, auch internen, Kreisen, nicht einschüchtern. Arbeiten Sie politisch beharrlich weiter so und Sie werden es zu etwas bringen. 👏👏👏

  • Mike8049

    Mit der Verwirrung der Begriffe wird die traditionelle demokratische Ordnung unterlaufen. Damals bei den Griechen, heute bei uns.

  • gonzo der grosse

    Jeder Extremismus, ob links oder rechts hat uns die Geschichte bereits gelehrt führt zur Diktatur. Solange die Linksextremen am 1. Mai im Saubannerzug wieder durch Zürich wüten und die Polizei zu Lasten von uns Steuerzahlern beschäftigen können oder die JUSO kürzlich mit ihrem Leithammel Nicola Sigrist auf der Bundeshaus Terrasse primitiv die Übergabe der Initiative zur 9 Mio. Schweiz stören wollten, macht mir dieser Faux Pas von Frau Regez weniger Sorgen.