Karl Lauterbach ist weder Redetalent noch unwiderstehlicher Charismatiker.

Seine Glaubwürdigkeit schöpft der Gesundheitsminister aus der Theorie. Er sei «Arzt und Wissenschaftler», sagt er gerne.

Aber wie wasserdicht ist sein akademisches Image?

Fakt ist: Er lehrte am Institut für Gesundheitsökonomie, Medizin und Gesellschaft der Universität Köln, das er ab 1996 aufbaute.

Vorher ergatterte er sich 1995 in Harvard einen zweiten Doktortitel. Mit epidemiologischen Aspekten freilich befasste er sich dort kaum.

So weit, so akademisch. Allerdings: Bis dato schrieb er «keine einzige Publikation».

In der Welt der Wissenschaft ist das keine Bagatelle. Publish or perish sagt man in Amerika: Publiziere oder stirb.

Lauterbachs akademische Fassade bröckelt, wie der Tagesspiegel herausgefunden hat. Nicht nur hat er «beeindruckend wenig publiziert». Selbst Kollegen am Kölner Institut konstatierten, er habe für seine akademische Tätigkeit «nie sichtlich gebrannt».

Der Befund: Lauterbach ist ein «Karrierewissenschaftler», eher ein «Wissenschaftsmanager, kein Wissenschaftler im klassischen Sinne» – so ein Weggefährte. Und: «Mit epidemiologischen Methoden hat sich Lauterbach kaum beschäftigt.»

Seiner akademischen Kompetenz verleiht Lauterbach Nachdruck, indem er sagt, er könne jederzeit ans Institut zurückkehren. Nur: Dort wünschen sie ihm eine erfolgreiche Zeit als Minister.
Was wohl das Beste für Deutschland wäre?

Die 3 Top-Kommentare zu "Karl Lauterbach: Experte, Epidemiologe, Mann der Wissenschaft? Neue Fakten erlauben Zweifel"
  • ArminiusGlorius

    Optisch ist Lauterbach ein Wissenschaftler: Leptosom, wirkt geistesabwesend und manchmal etwas wirr. Die Beschreibung als "Wissenschaftsmanager" ist aber sicher zutreffend. Ein Lauterbach im Ruhestand wäre sicherlich für unser Land und auch für die Wissenschaft von Vorteil! :-)

  • pastacaspa

    Ein Blender, der sich die Titel verschafft hat, um seine Autorität zu begründen. Allein, er hat nichts geleistet, was Autorität verschafft. Er „warnt“! Übersetzt heißt das er macht Angst. Und damit noch einmal verschafft er sich Macht über den Geist der Menschen. Das geht mittlerweile selbst vielen in der SPD zu weit! Geht es so jemand um die Sache?

  • balthasar

    Autsch! Ich habe mich schon des Öfteren Gefragt, warum ist das so ein bornierter Schnösel? Jemand der so vollgepackt ist mit "Wissen" müsste doch zu mindesten ein wenig Kritisch sein. Es kann doch nicht sein, dass der "kleine" Bürger" seine Zweifel anbringt und von Lauterbach und seinesgleichen einfach weggeputzt werden. Da sind in erster Linie machtpolitische und wirtschaftliche Interessen vorrangig. Alles andere kommt dann irgendwann ans Licht, wenn diese Marktschreier weg sind.