Dass Kirchenmitglieder nun zum ersten Mal in der Geschichte eine Minderheit in Deutschland bilden, wie die Welt vermeldete, ist kein Wunder und höchste Zeit, denn die Kirchen bei uns arbeiten mit allen Mitteln an ihrer Selbstabschaffung.
Damit ist beileibe nicht der moralische Schaden der Missbrauchsfälle gemeint, nein, sie haben das Evangelium längst zur woken Lachnummer gemacht.

Tatsächlich arbeitet besonders die katholische Kirche an der Zetrümmerung ihres Traditionsschatzes und der Vulgarisierung des jesuanischen Auftrags an Petrus, den Fels, auf den er seine Kirche gegründet haben wollte. Der feministische Unsinn der evangelischen Pastorinnenbeschwingtheit, die am liebsten nur noch von einer «Göttin» reden möchten, findet ihr Echo auf der katholischen Seite, die mittlerweile «Gott +» vorschlägt für den Fall, dass der Allmächtige transgender ist.

Ansonsten stehen die Kirchen leer und leerer, und der Pfarrer blicket stumm auf den freien Bänken rum – wer will sich schon von der Kanzel aus belehren lassen, dass etwa die Wähler einer bestimmten Schwefelpartei ihr Christsein verwirkt haben.

Wenn wir heute, an Karfreitag, der Qualen und des Todes Jesu gedenken und der Kreuzabnahme durch Josef von Arimathäa, mischt sich ein ganz anders konnotiertes Bild störend in die Erinnerung – nämlich die Kreuzabnahme der beiden Kirchenfürsten Reinhard Marx und Heinrich Bedford-Strohm auf dem Tempelberg in Jerusalem, als sie ihr christliches Symbol versteckten, um die muslimischen Gastgeber durch dieses religiöse Treuezeichen nicht zu verstören.

Warum sollte sich überhaupt einer zur Kirche bekennen, wenn es selbst ihre Häuptlinge nicht mehr tun?

Aber was auch immer die Statistiken uns sagen, eines ist unverrückbar: Das Wunder der Auferstehung, das wir Christen am Ostersonntag feiern dürfen, und damit die Hoffnung für unsere Welt, die zunehmend aus den Fugen gerät, es soll möglichst auch für die Kirche gelten.