Die Zukunft ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Als früher der Zeiger an Silvester sich der ominösen 12 näherte, konnte man sich noch einbilden, im kommenden Jahr werde alles besser. Die Zukunft erschien noch grossartiger als die Gegenwart, und der Weltlauf kannte nur eine Richtung: nach oben.
Aus und vorbei. Die Gegenwart empfinden viele als eine Zumutung. Die Zukunft als Katastrophe. Und der Weltlauf scheint in einer Apokalypse zu enden. Jubelstimmung will da keine aufkommen. Das Sektglas hebt man allenfalls noch, um sich angesichts des allgegenwärtigen Elends einen hinter die Binde zu kippen.
Aber vielleicht ist dieser Pessimismus etwas voreilig. Denn es gibt auch Zeichen der Hoffnung. Der Krieg in der Ukraine scheint sich seinem Erschöpfungsende zu nähern. Im Nahen Osten sind die arabischen Machthaber nicht an einem Flächenbrand interessiert. Und im Südchinesischen Meer rasselt China zwar mit dem Säbel, ist aber militärisch zu schwach und wirtschaftlich zu gebeutelt, um wirklich als neue Grossmacht auftreten zu können.
Vor allem aber, und darauf kann man nun wirklich einmal anstossen, ist die woke Linke im Westen erheblich in die Defensive geraten. Die Energiewende gescheitert, die Umbaufantasien unbezahlbar, das Gendern in immer mehr Bundesländern verboten, die Klimabewegung als Hort von Ressentiments und Antisemitismus entlarvt. Das rot-grüne Lager verliert eine Wahl nach der anderen. Die Deutungshoheit, die die politische Linke nach wie vor hat, sie ist nicht mehr unangefochten.
Das bedeutet natürlich nicht, dass der Kulturkampf, den die Linke vom Zaun gebrochen hat, für diese schon verloren ist. Dafür sitzt sie in vielen Universitäten, Medien und Stiftungen zu fest im Sattel. Doch was bis vor kurzem unvorstellbar war, ist eingetreten: Ihr Meinungsmonopol zeigt Risse. Und es wird weiter bröckeln. Denn das linke Weltbild scheitert an der Realität.
Das ist doch schon mal was. Wenn dann auch noch der Champagner schmeckt: Was soll schiefgehen im Jahr 2024?
Die Sache Grisou sagt: Feuerspeiende Drachen machen vor allem Qualm. Nicht damit es brennt, Feuer kommt schon aus Vulkanen. Der Rauch soll den kleinen Drachen unsichtbar machen. In Kriegen gab es das Missverständnis, ein Flammenwerfer hätte eine andere Funktion als Panzer in Nebel zu setzen oder Rückzug aus dem Feld speiender Vulkane zu ermöglichen. So entstand irrtümlich Napalm, das wirklich in Japan, Korea und Vietnam viele verbrannte. Auffallend an aktuellen Kriegen ist das Fehlen von Qualm, der unsichtbar macht.
last duchess sagt: Die Linke ist tot. Was Alexander Grau als woke Linke bezeichnet, dient der Machtelite als Ablenkung fürs Volk. Die ehemalige Linke heisst zwar immer noch SP oder SPD, aber sie fährt schon ziemlich lange im schwarzen Mercedes nach Davos. Wer auch immer in Berlin an die Regierung kommt, er hat im US-Vasallenstaat keine Chance. Europa tanzt nach der Pfeife der USA. Gegen den zunehmenden Überwachungskapitalismus, gegen die autoritären Tendenzen ist im Moment kein Kraut gewachsen.
carstenmenger sagt: Echte Hoffnung gibt es nur dann, wenn die Bürger überall aufwachen und die aktuellen Machthaber aus ihren Ämtern entfernen und die globalistischen Eliten alle hinter Gitter sind. Es muss dies das Ziel sein, ab jetzt. In Deutschland würde das bedeuten, SPD, Grüne, FDP, CDU/CSU nicht mehr zu wählen und ähnliches gilt auch für die Schweiz und die anderen Länder.
Didi Voss sagt: In diesem neuen Jahr darf man auf die Mullahs hoffen. Der Iran wird tolerant. Im ganzen Land ist es kein Problem koreanische Popmusik, K-Pop, zu hören. Das ist inzwischen die populärste Musikrichtung im Iran. Die Mullahs tolerieren das, sie werden immer moderner. So können sich auch junge Menschen im Iran jetzt mit dem Zeitgeist beschäftigen, alle Themen kommen vor. Der Iran arbeitet für den Absatz seiner Produkte an seinem Image. Damit kann man auch für den Gazakonflikt hoffen.
hatomune sagt: DIDI! Wenn das stimmt, dann wär das einen extra Schampus wert! Iraner sind ein hochgebildetes Volk mit einem Willen zu säkularem Dasein! USA und GB haben -böartig und gierig wie sie sind- im Interesse des Öles, den demokratisch gewählten Mossadegh 1953 gestürzt. Dann kam der Schah, dann Khomeini, dann die Ayatollahherrschaft. Meine Hoffnung war (ist!), dass China und Russland dort Vernunft lehren könnten. Wenn DIDi das so beobachtet hat: Die Hoffnung stirbt zuletzt!
hatomune sagt: Es ist der iranische MITTELSTAND, der sich still und unnachgiebig gegen die Religionsterroristen im IRAN wehren. Unruhiger ist die Intelligenzia, aber auch gefährdet. China will einen vernunftgetriebenen IRAN und keine fanatischen Racheengel. Als Militärmacht ist der IRAN für die Wertewestler nicht angreifbar. Dort ist nicht Afghanistan. Dort ist auch Wissenschaft!
Til sagt: NZZ-10.1.2020: Kann man Medien noch vertrauen?
Nicht alle schreien «Lügenpresse», aber viele kritisieren die Medien. Für guten Journalismus ist das eine Chance: indem er auf Glaubwürdigkeit und Dialog setzt. Denn Leser sind keine lästigen Bittsteller, sondern Partner auf Augenhöhe.
NZZ-Chefredaktor Eric Gujer. ... Wir Journalisten sind glaubwürdig, das erfordert Tugenden wie die Fähigkeit zur Selbstkritik.
Traue nur Globalbridge und WW.
https://globalbridge.ch/fuer-das-abgelaufene-jahr-einfach-
Horribel sagt: Diskussionskultur à la Gujer kann man am besten in den threads zu Beiträgen über den UK-Krieg erleben: Äussern Sie Zweifel an der jeweils dort geäusserten Kriegsbegeisterung... Die "Community-Redaktion" wird gegen eigene Regeln übelste Beschimpfungen gegen Sie zulassen; Argumente sind eh' entbehrlich... Nein, schreibe nicht aus eigener Erfahrung, habe dieses Blatt vor Jahren abbestellt. Aber der Einblick in dieses Übelkeit erregende Geschreibe ist ja offen? Wieso denn? Bringen Clicks Geld?
puzzle sagt: Die wichtigste Frage sollte laute: Weshalb will der Westen mit China nicht weiter zusammmenarbeiten und weiterhin profitieren, wie es die westliche Elite während 30 Jahren als Globalisierung propagierte ? Etwa nur weil die USA die unerwartet raschen wirtschaftlichen Fortschritte Chinas als Bedrohung ihrer eigenen Vormachtstellung wahrnimmt ? Geht es bei der Schwächung RU letztendlich nicht doch um die Versorgung Chinas mit billigen Rohstoffen/Energie ausserhalb der Kontrolle der USA ?
e.h.d sagt: Der Kulturkampf, den das als Linke bezeichnete verbalradikale und linkssektiererische Kleinbürgertum [Grüne ..., Linke, SPD] vom Zaun gebrochen hat, ist für dieses Kleinbürgertum noch nicht verloren; doch dessen Umdeutungshoheit wird mehr und mehr erfolgreich angefochten, sodass es kein Meinungsmonopol mehr hat. Die Wirklichkeit bricht sich eben auch immer mehr Bahn, denn man kann sie weder dauerhaft verleugnen noch umdeuten. Man muss also dran bleiben, im Kampf gegen dieses Kleinbürgertum.
onkel alex sagt: "im südchinesischen Meer rasselt China zwar mit dem Säbel" - das Säbelrasseln wie die Sanktions- und "regime change" -Orgien und das "nation bombing" der USA rund um den Globus stört Herrn Grau wohl nicht. MY RULES are for thee, not for me ... Ab an die Front!
hatomune sagt: DIDI! Wenn das stimmt, dann wär das einen extra Schampus wert! Iraner sind ein hochgebildetes Volk mit einem Willen zu säkularem Dasein! USA und GB haben -böartig und gierig wie sie sind- im Interesse des Öles, den demokratisch gewählten Mossadegh 1953 gestürzt. Dann kam der Schah, dann Khomeini, dann die Ayatollahherrschaft. Meine Hoffnung war (ist!), dass China und Russland dort Vernunft lehren könnten. Wenn DIDi das so beobachtet hat: Die Hoffnung stirbt zuletzt!
hatomune sagt: Onkel ALEX DANKE! Autor Grau darf auch in WW schreiben, Meinungsvielfalt muss garantiert sein! Darf ich hinzufügen: Autor Grau scheint noch nicht mitbekommen zu haben, das China hinter dem Mond (dort wo es kein Licht gibt), seine strategischen Übungen unternimmt.China rasselt nicht mit dem Säbel, sondern ist sanft! Taiwan ist China! USA wollen dort einen Maidan veranstalten. Sie werden fürchterlich baden gehen - im chinesischne Meer. Dieses Jahr ist Wahl! DORT!
hreisch sagt: Bin beruflich in Taiwan und China gewesen. Schon lange ist geschäftlicher Kontakt zwischen Taiwan und China. Die USA ist nicht wirklich gern gesehen in Taiwan. Taiwan ist die Rückzug Insel von Chiang Kai Sek, dem Anführer des Kapitals , von den Kommunisten in einem blutigen Kampf aus China geworfen . Es würde mich nicht wundern, wenn taiwanesische und chinesische Truppen eines Morgens gemeinsam die USA aus Taiwan geworfen haben. US A , die beste Zeit ist vorbei. BRICS mit China kommt !!
sylver sagt: Guter Artikel. Stimme dem Geschriebenen zu, 2023 war durchaus nicht so ein schlimmes Jahr, wie viele es zeichnen wollen. Kein Vergleich zu den grauenhaften Pandemie-Jahren oder den Zeiten, als man Selenski und seinen Krieg noch ernst nahm...
marcel peter sagt: Danke sylver!
Endlich jemand der auch an die andere Seite denkt. Noch nie hatten wir weltweit sowenige tote wie jetzt im 21zigsten Jahrhundert. Noch nie eine solch niederige Kindersterblichkeit. Noch nie eine solche Hungerlosigkeit. Noch nie einen solchen Wohlstand. Schaut 100 Jahre zurück und Euch kommt das Grausen.
Es guets Neuis...
claudiaeugster sagt: Bei den Horrorszenarien kann es ja nur besser raus kommen - um dem ganzen Moralapostelgetue etwas positives abzugewinnen. Drum Prost, jetzt fahre ich doch erst recht mit dem Benziner, jetzt kann ich ja auch mit Vollgas zu dieser Jahrezeit rumbrettern. Der sogenannte 'Klimawandel' hat nur Vorteile. Wenn das so weitergeht, dann haben wir bald endlich den ersehnten Meerzugang - ohne Waffengewalt, das ist doch der Plan dahinter. Marignano zwei punkt null, aber diesmal gewinnt die Schweiz kampflos 😉
hansj. sagt: Nicht nur die Weltwoche verbreitet Hoffnung, auch bei der NZZ verbreitet man solche Gefühle, leitet doch das Sprachrohr der FDP einen Artikel über den Ukrainekrieg mit folgendem Satz ein: „Russland hat 2023 weniger als ein halbes Promille des ukrainischen Staatsgebiets hinzuerobert.“ Da frage ich mich: War 2023 nicht das Jahr der grossen ukrainischen Gegenoffensive? Ich hab da anscheinend etwas verpasst.
tante berta sagt: und überall gießen die Ami´s Öl in´s Feuer. Die Hoffnung zerfließt in Krieg und Katastrophen.
Aufseher sagt: Richtig, trotzdem wenn die Briten nicht den Frieden verhindert hätten, wieviel menschliche und materielle Schäden das alleine verhindert hätte! Hoffentlich werden wenigstens die kommenden Geschichtsbücher richtig geschrieben!
nosurrender sagt: Die Briten haben (exekutiert durch den WEF-Follower BoJo) den Frieden verhindert, weil ihnen dies von jenseits des Atlantiks so befohlen worden war. Auch seine Nachfolger Truss und Sunak sind WEF YGL-Jünger, die die Zerstörung von Wohlstand und Freiheiten der europäischen Bevölkerung im Sinne des WEF weiterführen.
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Alexander Grau 
kostas 
Ex Tessiner Mittelständler 
fertige null 
heinz zimmerli 
juege 
😢◕‿◕😢 
karlheinz.carol 
Maiskolben 
neptun07
und überall gießen die Ami´s Öl in´s Feuer. Die Hoffnung zerfließt in Krieg und Katastrophen.
Richtig, trotzdem wenn die Briten nicht den Frieden verhindert hätten, wieviel menschliche und materielle Schäden das alleine verhindert hätte! Hoffentlich werden wenigstens die kommenden Geschichtsbücher richtig geschrieben!
Nicht nur die Weltwoche verbreitet Hoffnung, auch bei der NZZ verbreitet man solche Gefühle, leitet doch das Sprachrohr der FDP einen Artikel über den Ukrainekrieg mit folgendem Satz ein: „Russland hat 2023 weniger als ein halbes Promille des ukrainischen Staatsgebiets hinzuerobert.“ Da frage ich mich: War 2023 nicht das Jahr der grossen ukrainischen Gegenoffensive? Ich hab da anscheinend etwas verpasst.