In den letzten Tagen konnte man lesen, Bundesrätin Karin Keller-Sutter habe das sogenannte Resettlement-Programm sistiert – also die Aufnahme besonders bedürftiger Flüchtlinge. Dies, weil das Schweizer Asylwesen am Anschlag sei.

Es geht hier um die Aufnahme von Asylsuchenden aus Lagern des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNHCR.

Kurz bevor die FDP-Magistratin ins ruhigere Finanz-Departement wechselt, will sie sich offensichtlich noch schnell als Asyl-Hardlinerin in Erinnerung rufen.

Was für ein Theater.

Es wäre besser gewesen, sie hätte die letzten vier Jahre dazu genutzt, eine grundlegende Asyl-Reform aufzugleisen. Zum Beispiel eine Verschärfung von Strafen bei illegalen Grenzübertritten. Das ist zwar schon heute strafbar, die Gesetze werden aber kaum vollzogen.

Auch ein Abkommen mit afrikanischen Staaten – nach dem Muster von Grossbritannien – wäre von Vorteil: Die Briten schicken illegale Migranten nach Ruanda, von wo sie dann einen Asyl-Antrag stellen können. Ein Gericht hat kürzlich das entsprechendes Migrations-Abkommen zwischen dem Vereinigten Königreich und Ruanda gutgeheissen.

Stattdessen begnügte sich Keller-Sutter damit, die Flüchtlingspolitik der EU mustergültig zu vollziehen und Asyl-Gesuche zu zählen.