Sie regieren in Botswana ein afrikanisches Musterland. Geringster Korruptionsindex, grösste Pressefreiheit, Wirtschaftswachstum bei rund 9 Prozent, stabilste Währung, ihre Soldaten beteiligen sich an Friedensmissionen.

Nun aber haben Sie der Dummheit in Deutschland den Krieg erklärt. Sie wollen 20.000 Elefanten auf das deutsche Biotop der grünen Spinner losjagen, was mich an den berühmten Ausruf der rasenden kleistschen «Penthesilea» erinnert, die den Achill erlegen will: «Hetzt alle Hund’ auf ihn! Mit Feuerbränden / Die Elephanten peitschet auf ihn los!»

Die Amazonenkönigin rast, weil Achill von ihrer Liebe nichts wissen will. Sie, Mokgweetsi Masisi, haben ehrbarere, ja pädagogische Motive – sie wollen die deutsche grüne Umweltministerin Steffi Lemke zur Vernunft erziehen.

Die will durch Einfuhrverbote Elefanten retten, die in Ihrem Musterland mittlerweile zur Plage werden. Rund 130.000 Bullen, Tendenz steigend, zertrampeln Menschen, zerstören Dörfer, vernichten Ernten. Der von ahnungslosen NGOs gouvernantenhaft verhängte Artenschutz hat mittlerweile verheerende Wirkung. Also nach Deutschland damit.

Schon vor einigen Tagen nahmen Sie die deutsche Ampelpolitik der offenen Grenzen ins Visier. «Es ist absurd, jeden reinzulassen.» Sie führten kenntnisreich aus, dass die hemmungslose Migration der deutschen Bevölkerung enorme Flurschäden zumute. Besonders aber erkannten Sie den neokolonialistischen Kern einer Politik, mit der Einladung zur Vollversorgung auf Fachkräftejagd zu gehen, denn die fehlen dann bei Ihnen.

Ihre 20.000 geschenkten Elefantenbullen, sagten Sie, Herr Präsident, sollten aber unbedingt in freier Wildbahn ausgesetzt werden. Sie wollen «herausfinden, wie es Frau Lemke damit ergeht».

Ich freue mich schon auf die grauen Dickhäuter im Berliner Tiergarten, also in Trampelnähe zum Regierungsviertel.

 

Mit freundlichen Grüssen
Matthias Matussek

Die 3 Top-Kommentare zu "Lieber Mokgweetsi Masisi"
  • reining

    Ein genialer Präsident mit Humor 🤣👍👏

  • taeschhorn

    Einmal mehr wird deutlich, wofür die Grünen heute stehen: Für Selbstüberschätzung und die Hybris, bei mangelhafter beruflicher und fachlicher Qualifikation den Menschen die Welt zu erklären. Und sie spielen sich gerne unaufgefordert zum Anwalt vermeintlicher Opfer auf, um im Kielwasser von Moral und Empörung Gelder und Posten abzugreifen. Dumm ist dann nur, wenn sich die ungefragten Opfer Ratschläge und Fürsorge verbitten, weil sie ihre Situation besser kennen als die Moralisten in Berlin.

  • herby51

    Ambesten nimmt er Rösti gleich mit!