Maurer bleibt sich bis zum Ende selber treu: Der Bundesrat pflegte mit den Medien während seiner gesamten Karriere ein zwiespältiges Verhältnis.

Wenn ihm nicht nach einem Interview war, liess er dies die Journalisten fadengerade wissen – und stiess dabei den einen oder anderen Vertreter der Mediengilde ganz schön vor den Kopf.

Weil ihm ein SRF-Kameramann vor der Abstimmung über den Kampfjet-Gripen auf Schritt und Tritt folgte, bezeichnet er diesen zum Beispiel vor laufender Kamera kurz und bündig als «Aff».

Nach seiner glänzenden Wiederwahl im Jahre 2015 wollte ein SRF-Journalist mit ihm ein Gespräch führen. Doch Maurer winkte ab. «Kä luscht», gab er dem verdutzten Reporter zu verstehen.

Jetzt, zum Abschied, lüftete er ein weiteres «Geheimnis»: Er lese keine Zeitungen und verfolge bloss die Teletext-Nachrichten, so Maurer bei seiner Rücktritts-Pressekonferenz.

Morgens, auf dem Weg zur Arbeit, komme es zwar vor, dass er Radio höre, er stelle dieses aber meistens sofort ab, weil ihm Inhalt und Moderation missfallen würden.

Mit seiner Kommunikationsabteilung habe er die Abmachung getroffen, dass sie ihm nur Berichte zu Themen vorlegen solle, die «länger als eine Woche von Aktualität seien», sagt der SVP-Bundesrat weiter. «Das kam aber selten vor», räumte er ein – mit einem Lächeln auf den Stockzähnen.

Maurer, wie er leibt und Lebt.