Themen, Agenda und Gäste der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) werden seit zehn Jahren nicht nur von den Veranstaltern festgelegt, sondern von der US-amerikanischen Beratungsfirma McKinsey stillschweigend beeinflusst. Dies hat das Medienportal Politico unter Berufung auf Aussagen von ehemaligen und aktuellen Mitarbeitern sowie internen Dokumenten enthüllt. Auch bei der Wahl des Schwerpunktthemas des jährlich publizierten MSC-Reports habe McKinsey Einfluss.

Die Zusammenarbeit sei delikat, da die MSC eine vom deutschen Staat unterstützte Veranstaltung sei. McKinseys Einfluss auf die Konferenz sorge für Fragen über die Governance und die Überwachung einer Veranstaltung, die sich als neutrales Forum zur Debatte über globale Angelegenheiten versteht.

Die MSC betont, dass sie für das Programm des MSC verantwortlich sei, während McKinsey die Zusammenarbeit als die eines «Wissenspartners» beschreibt. Besonders sensibel ist die Kooperation, da McKinsey in einem Skandal um EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen eine Rolle spielt. Bei Vorwürfen wegen Vetternwirtschaft gegen die damalige deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen war der Name der Beratungsfirma auch schon aufgetaucht.

Kritisiert wird ausserdem, dass neben dem deutschen Verteidigungsministerium auch die grössten deutschen Rüstungskonzerne zu den wichtigsten Geldgebern der Konferenz zählen.