Mit Sprache sollte man immer vorsichtig und mit Bedacht umgehen. Denn Worte können Konflikte erzeugen oder schon vorhandene Animositäten noch verstärken. Worte sind Waffen.
Das gilt im Alltag. Das gilt erst recht für Politiker und zwischen Staaten, zumal im Konfliktfall. Insbesondere im Krieg und für die angegriffene Seite ist es dabei nicht immer leicht, Contenance zu bewahren. Schliesslich ist man einem Aggressor ausgesetzt, der das eigene Land zerstört und Menschen tötet. Wenn Städte brennen und Leichen auf den Strassen liegen, ist es schwer, einen kühlen Kopf zu bewahren und zurückhaltend und diplomatisch zu formulieren.
Dennoch ist die verbale Eskalation, in die sich die Vertreter der Ukraine immer wieder treiben lassen, wenig hilfreich. Sei es Selenskyjs etwas verworrene Äusserung zu einem atomaren Erstschlag, sei es sein Verbot, direkt mit Putin zu verhandeln, oder die jüngste Aufforderung Andrij Melnyks, der Terrorstaat Russland müsse «eliminiert» werden.
Die ukrainische Führung, so hat man den Eindruck, befindet sich in einer Kommunikationsblase, die sie zunehmend unempfänglich macht für kluges und nüchternes Agieren. Das ist auch deshalb problematisch, weil Putin seinerseits schon länger in einer geistigen Druckkammer gefangen zu sei scheint. Es ist jedoch ein Irrtum, anzunehmen, dem irrlichternden Kremlchef könne man nur begegnen, indem man sich auf dessen Drohungsniveau begebe.
Beide Seiten befinden sich auch in einem Krieg um unsere Köpfe – cognitive warfare nennen das die Strategen. Moskaus Strategie besteht offensichtlich darin, Ängste im Westen zu schüren und so dessen Unterstützungsbereitschaft zu untergraben.
Kiew reagiert darauf mit harten verbalen Attacken, Anklagen und Aggressivität, um zu signalisieren, dass man sich nicht einschüchtern lässt. Innenpolitisch mag das sinnvoll sein. Aussenpolitisch ist es unklug, da diese Rhetorik im Westen immer weniger goutiert wird und zugleich langfristig jeden diplomatischen Weg verbaut.
Die Antwort auf Masslosigkeit und Wahn kann nur Augenmass und Rationalität sein.
Sie müssen sich anmelden, um einen Kommentar abzugeben.
Noch kein Kommentar-Konto? Hier kostenlos registrieren.
Die USA sollte ihre verbündeten Europäer nicht plattmachen mit den Politikermarionetten.
Dass Herr Melnyk ausgerechnet als "Botschafter" agiert hat, ist schon sehr speziell. Wo lernt man diese "Botschafter Sprache" des Herrn Melnyk? Ist das typisch ukrainisch? Dass er ausgerechnet seine Familie in dem von ihm so verhassten Deutschland läßt, ist noch eigenartiger. Herr Melnyk, ein schon ein sehr eigenartiger Ukrainer.
Dankeschön! Also ich frage mich wie es sein kann, dass dieser Mann austeilen darf, wie es seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr möglich war- auszugrenzen, bespucken, beleidigen, mit primitiven Hassworten wirklich zu hetzen- und dabei von den Medien herumgereicht zu werden, als sei er Lady Di? Wieviel imperiale Power muss dieser Mann in seinem Rücken wissen, um diese Chuzpe zu haben? Oder riecht er die deutsche Schwäche? Warum wird er und seine Familie nicht stante pede aus D. ausgewiesen?
Wer stoppt diesen Mann?
Ohne die USA im Hintergrund ein armes Würstchen
Nun er kann nur, weil man ihn gewähren lässt und er genau weiß, wo Europas, speziell Deutschlands Schwächen liegen.