Deutsche Klima-Aktivisten haben es gut: Wenn sie sich irgendwo festkleben, leistet die Polizei Feinarbeit.

Unter dem Einsatz von chemischen Lösungsmitteln und filigranen Instrumenten werden die Hände sanft vom Untergrund gelöst.

Ganz anders in Paris: Dort rissen die Einsatzkräfte kürzlich die Hände der Aktivisten, die eine Strasse blockierten, vom Asphalt.

Die Medien waren entsetzt: Wie kann man nur so brutal sein?

Das Ganze ist in einem Videoclip festgehalten. Ein junger Mann, rein visuell irgendwo zwischen AKW-Bewegung und Che Guevara steckengeblieben, schreit dabei, als wäre seine Haut in Fetzen.

Davon ist allerdings nichts zu sehen. Erstaunlich, wie leicht und spurenlos sich die Hand vom Asphalt lösen lässt.

Es dauert den Bruchteil einer Sekunde. Nicht einmal der Hauch von Widerstand durch hartnäckigen Klebstoff.

In den meisten Berichten über ähnliche Aktionen ist die Rede von Sekundenkleber, den die Aktivisten verwenden. Falls das stimmt, ist der Videoclip keine gute Werbung.

Nun ist die grosse Frage, was zuerst kommt für den jungen Mann, der verzweifelt nach seiner «Maman» ruft: Erhält er nach dieser wehleidigen Vorführung einen Oscar oder doch eher ein Angebot eines Fussballclubs? Dort sind Dramatiker hoch im Kurs.

Vor wenigen Tagen klebten sich Klima-Aktivisten in mehreren Museen in Grossbritannien an wertvollen Kunstwerken fest, darunter an einem Van Gogh.

Das taten sie vermutlich nicht, um besonders viel Aufsehen zu erregen.

Sie wissen einfach, dass man sie von dort mit grösster Vorsicht lösen wird.