Bei einer Rede an einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania wollte US-Präsident Joe Biden mit einer Kriegsgeschichte punkten. Damit hat er Verwerfungen mit dem Inselstaat Papua-Neuguinea im Pazifik provoziert.

Der US-Präsident erzählte, wie sein Onkel im Einsatz für die US-Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg über der Insel abgeschossen wurde. Man habe seine Leiche nie gefunden, denn es habe in dem Gebiet «wirklich viele Kannibalen» gegeben.

Diese Bemerkung führt nun zu Empörung. Kannibalismus kam auf Papua-Neuginea früher vereinzelt bei kleinen Stämmen in sehr abgelegenen Teilen vor. Er war aber meist Teil von Ritualen und nicht der Nahrungskette und fand in der Regel nach Todesfällen innerhalb der Verwandtschaft statt.

Seit vielen Jahren bemüht sich der Inselstaat, das pauschale Vorurteil loszuwerden, wonach Kannibalismus weit verbreitet und alltäglich gewesen sei. Premierminister James Marape kritisierte, Biden habe damit sein Land herabgewürdigt.

Marape störte sich auch daran, dass der Abschuss des US-Kampfflugzeugs über seinem Land erwähnt wurde, obwohl dieses mit dem Zweiten Weltkrieg nichts zu tun gehabt habe. Die Menschen seien in diesen Konflikt gezogen worden, «der nicht ihre Schuld war».

Es gebe noch immer unzählige Kriegsschauplätze auf Papua-Neuginea, von Flugzeug- und Schiffswracks bis zu Bomben. Der Regierungschef forderte die USA auf, die Trümmer zu beseitigen und ihre Kriegstoten zu finden.

Marape gab sich nach seiner Kritik aber auch versöhnlich. Die Beziehungen mit den USA seien gut, es habe sich um «Momente der Verwirrung» gehandelt.

Die 3 Top-Kommentare zu "«Momente der Verwirrung»: Papua-Neuguineas Premier-Minister kontert Joe Bidens Kannibalismus-Keule. Der US-Präsident habe sein Land herabgewürdigt"
  • MiG-63

    Man könnte Mr Biden dorthin in den Ruhestand schicken. Bei altem Gammelfleisch besteht absolut kein Risiko auf versehentlichen Verzehr.

  • john london

    Unglaublich … was gewisse Politiker von sich geben!

  • Quasi Modo

    Politik wurde früher als langweilig und knochentrocken wahrgenommen. In diesen Tagen, seit mehrheitlich Linke die Deutungshohheit übernommen haben, naturlich dem Wählerwill:innen* entsprechend ist sie frisch, munter und unterhaltsam. Joe Bidon, der bacon of hope, mit seinen Topkonkurrenten Beerbok, Trüdooo, Gargamel und wie sie alle heissen. Der "Rechtsschaffende" bezahlt dafür horrende Eintrittsgelder mit Eskalationspotential. Dafür werden ihm Mike Müller, Pfirsich Weber et al erspart. Gut so!