Unser geräteunabhängiges, Zwangsgebühren-gefüttertes Staatsmedium SRF lässt sich zur Nachfolge von SVP-Bundesrat Ueli Maurer vernehmen.

Das Schweizer Radio und Fernsehen qualifiziert Nationalrat Thomas Aeschi wie folgt: «Der aktuelle SVP-Fraktionspräsident vertritt den Kanton Zug seit 2011 im Nationalrat und gehört zu den Hardlinern in der Volkspartei und dürfte es deshalb schwer haben, von der Vereinigten Bundesversammlung gewählt zu werden.»

Offenbar liegt es in der Kompetenz von SRF, in der SVP die Guten von den Bösen, Schafe von den Böcken, die Softliner von den Hardlinern zu trennen. Dass ein Fraktionschef wie Aeschi die Parteilinie zu vertreten hat und für grösstmögliche Geschlossenheit gegen aussen zu sorgen hat, liegt wohl in der Natur der Sache. Und zwar bei jeder Partei.

Wird SRF aber jemals die Fraktionschefs Balthasar Glättli (Grüne), Roger Nordmann (SP) oder Tiana Moser (Grünliberale) als «Hardliner» bezeichnen? Zumal diese im Vergleich zu Aeschi ganz gewiss nicht weniger Haare auf den Zähnen haben? Nie im Leben. Ausgeschlossen. Never ever.

Wir sollten uns also auf folgende triste SRF-Wirklichkeit vorbereiten: Wenn demnächst ein SP-Bundesrat seinen Rücktritt bekannt geben sollte, werden viele Namen genannt und gegeneinander abgewogen.

Darunter Namen wie Jacqueline Badran, Tamara Funiciello, Cédric Wermuth, Fabian Molina oder – wer weiss – Ronja Jansen.

Sie alle werden mit vielen schmückenden Adjektiven bekränzt werden. Aber ein Wort wird bei SRF garantiert nach vorkommen: das Wort «Hardliner».