Noch immer ist unklar, wer vor zweieinhalb Monaten die Nord-Stream-Pipelines gesprengt hat.

Oder will man dazu keine Auskunft geben? Daraufhin deutet die Antwort des Justizministeriums auf eine schriftliche Anfrage von Sahra Wagenknecht.

Die Linke-Bundestags-Abgeordnete hatte die deutsche Regierung gefragt, was sie über die «Dark Ships» wisse, die sich kurz vor dem Anschlag auf die Pipelines am 26. September in der Nähe des Tatorts aufgehalten haben sollen.

Wagenknecht fragte, ob sich die Regierung Kenntnis darüber verschafft hat. Welche Schlüsse hat sie gezogen?

Jetzt verweigert das Justizministerium aber die Aussage.

Aus der schriftlichen Antwort zitiert die Berliner Zeitung wie folgt: «Bundeskriminalamt und Bundespolizei wurden insoweit mit der Wahrung der polizeilichen Aufgaben auf dem Gebiet der Strafverfolgung betraut.» Was dies konkret heisst, beantwortete der Staatssekretär nicht.

Das Ministerium verweist nur darauf, dass das Informationsinteresse des Parlaments «hinter dem berechtigten Geheimhaltungsinteresse zum Schutz der laufenden Ermittlungen» zurücktreten müsse. Eine Auskunft «würde konkret weitergehende Ermittlungsmassnahmen erschweren oder gar vereiteln».

Sahra Wagenknecht ist damit gar nicht einverstanden, sie sagt: «Wer das Informationsrecht derart mit Füssen tritt, muss sich nicht wundern, wenn öffentlich spekuliert wird, dass die Regierung gar kein Interesse hat, diesen einmaligen Sabotageakt aufzuklären.»

Die 3 Top-Kommentare zu "Nord-Stream-Anschlag: Linken-Politikerin Wagenknecht fragt, was Bundesregierung über mysteriöse «Dark Ships» weiss. Das Justiz-Ministerium verweigert die Auskunft"
  • arouet

    Aber sonst argumentieren etablierte Politiker, insbesondere von CDU und SPD, doch beim Datenspeichern und beim Überwachen der Bürger und beim Ausspähen und bei Auskunftsverlangen oft und sehr gerne mit der These bzw. mit der Parole: "Wer nichts zu verbergen hat, der hat auch nichts zu befürchten"? Konsequenz: Dann sollten genau eben diese etablierten SPD- und CDU-Politiker jetzt bitte mal erklären, ob und was sie was zu verbergen haben und was sie konkret befürchten?

  • luke.tam

    Sahra Wagenknechts Vermutung ist richtig: «die Regierung hat gar kein Interesse, diesen einmaligen Sabotageakt aufzuklären.» Mehr noch: die Regierung braucht ihn gar nicht aufzuklären, denn sie kennt den Saboteur schon! Vielleicht waren einige Exponenten sogar schon vorab informiert!

  • Der Michel

    «Wer das Informationsrecht derart mit Füssen tritt, muss sich nicht wundern, wenn öffentlich spekuliert wird, dass die Regierung gar kein Interesse hat, diesen einmaligen Sabotageakt aufzuklären.» Für mich ist die Schlussfolgerung eher die, dass man bereits ganz klar weiß, wer verantwortlich ist. Wenn das aber herauskäme wäre es vorbei mit der Kriegstreiberei - und womöglich sogar mit der Ampel. Deswegen verschanzt man sich hinter dubiosen "Schutzinteressen" und faselt einen Unsinn ohnegleichen.