Wir müssen nicht alles dem Staat überlassen. Oder der Polizei. Oder der Justiz. Nein, wir können das gesellschaftliche Zusammenleben auch ganz direkt regeln und etwa unerwünschtes Gedanken- oder Sprachgut mitsamt seinen Verursachern sauber aus dem Weg räumen.

Sicher nicht gleich mit Lynchjustiz, bewahre. Aber mit der benevolenten Hilfe einer «zivilgesellschaftlichen Meldestelle» kann der kleine Denunziant ganz schnell zum Sozialhelden werden.

Dazu muss er sich nur an die Amadeu-Antonio-Stiftung wenden, die ist ja fast so gut wie der Staat, jedenfalls wird sie durch das Bundesprogramm «Demokratie leben!» vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

«Modsupport. Der Guide für deine Kommentarspalte» prüft «Posts und Kommentare auf ihre strafrechtliche Relevanz. Dabei reicht es häufig aus, eine URL zum entsprechenden Beitrag einzureichen. Liegen strafbare Posts vor, dann fertigen sie rechtssichere Screenshots an, bringen Beiträge zur Anzeige und fordern soziale Netzwerke zur Löschung auf.»

Whoopie! So wird Hass und Hetze rechtssicher eliminiert, und wir können uns alle wieder ein wenig sicherer und besser fühlen.

Schöne neue Welt.

Die 3 Top-Kommentare zu "Öffentliches Denunzianten-Portal: Eine Stiftung sieht sich als «zivilgesellschaftliche Meldestelle» gegen Hass und Hetze. Gefördert wird sie allerdings vom Staat"
  • 😢◕‿◕😢

    Sprachverbote in Europa haben Tradition. Gut ausgegangen ist das nie!

  • Seekatze

    Es wird immer netter im Land.. . Alles was unerwünscht wird, ab in die Tonne. Der Einheitsbrei lässt grüssen und die Gesellschaft verarmt geistig. Es liegt wohl am Volk, diesen Unsinn nicht zu beachten. Ob das geschehen wird, wage ich nach drei Jahren "Teile und Herrsche" zu bezweifeln.

  • Maclas

    Für sowas braucht es doch nicht die Amadeu Antonio Stiftung, dafür gibts doch gutschweizerisch die Fedpol wo man Anzeige erstatten kann. https://www.fedpol.admin.ch/fedpol/de/home/fedpol/kontakt.html#anzeige