Das ist der Moment, auf den Technik-Aficionados und Science-Fiction-Auguren – vor allem aber Zeitungsherausgeber gewartet haben: Eine Maschine mit Künstlicher Intelligenz, die Artikel schreibt, und zwar solche, die in den linken Mainstream passen.

Tatsächlich ist es mit dem vor einigen Tagen vorgestellten Chat-GPT-Programm gelungen, sich mit einer Künstlichen Intelligenz zu unterhalten. Mehr noch: Diese kann nicht nur über diesen sensationellen Durchbruch unserer Computer-Ära schreiben, sondern sie kann es je nach Bedarf entweder lustig oder ernsthaft tun. Die Artikel sind von den hausgemachten, handgestrickten kaum zu unterscheiden.

Tatsächlich kann man die Maschine einen Verkehrsunfall nach Art der Bibel beschreiben lassen oder wie ein Komiker à la Woody Allen. Alles eine Frage der gestellten Aufgabe.

Aber: Ist sie wirklich intelligent und kreativ? Wird die Künstliche Intelligenz uns überholen?

Sogar vernünftige Konversationen sollen möglich sein. In diesen stellt sich heraus, dass das Programm weltanschaulich eine eindeutig linke Schlagseite hat, ja, dass sie den linksgrünen Haltungs-Journalismus aus dem Effeff beherrscht. Des Rätsels Lösung? Die Maschine ist nicht wirklich klug, sondern sie sammelt.

Das Programm bedient sich aus den Millionen Texten des Internets und kombiniert und strukturiert das Vorgefundene auf jede gewünschte Weise. Sie bestätigt den Verdacht, dass im Mainstream alle voneinander abschreiben, statt sich widerständige Meinungen zu leisten. Sie ist, wie die FAZ formulierte, ein «Papagei des Internets». Und da die Texte im Netz überwiegend eine links-liberale Schlagseite haben, antwortet die Maschine auf entsprechende Weise. Die paar abweichenden widerständigen Köpfe im Netz sind längst ausgejätet oder gehen in der Masse unter.

Das kann die Chefredakteure und Herausgeber von Zeitungen, die ständig unter dem Kostendruck einer teuren Redaktionsmannschaft stöhnen, nicht kaltlassen.

Eine schöne neue Welt tut sich da auf: Textlieferanten – oder «Content»-Produzenten, wie Journalisten im Medien-Managment heissen –, die rund um die Uhr liefern, ohne Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall oder Urlaubsansprüche – dem Käufer, dem Endverbraucher könnte es genügen.