Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Als Bundesaussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) vor wenigen Tagen Brasilien besuchte, konnten die Kameras der internationalen Presseagenturen den denkwürdigen Augenblick festhalten, in dem der deutsche Gast der brasilianischen Umweltministerin Marina Silva ein Buch mit den Leitlinien ihres Hauses zur feministischen Aussenpolitik («Shaping Feminist Foreign Policy») überreichte.

Der brasilianische Aussenminister, eigentlich der angestammte Gesprächspartner Baerbocks, hatte am Tag ihrer Anreise Brasilien wegen einer Auslandsreise verlassen… Man kann nur mutmassen, ob es etwas damit zu tun haben könnte, dass er keine Lust verspürte, sich Baerbocks Belehrungen etwa mit Blick auf den Ukraine-Krieg anzuhören. Ein Thema, bei dem Präsident Lula schon Kanzler Olaf Scholz (SPD) schwer auflaufen liess.

Wer den Politikstil von Annalena Baerbock verstehen will, wird in der Szene mit der brasilianischen Ministerin mehr als fündig: Es ist an protokollarischer Instinktlosigkeit kaum zu überbieten, seinem Gastgeber eine Ratgeber-Broschüre mit der eigenen Weltsicht anzudienen. Es ist die gleiche gedankenlose Wurstigkeit, mit der Baerbock einst ihr Wahlkampf-Buch zusammen kopierte, hier noch gepaart mit der Herablassung einer westlichen Industrienation, die einem Schwellenland sagt, wo es politisch langgeht.

Sie lässt den Bismarck-Saal im Auswärtigen Amt umbenennen, und trägt doch exakt die beim Reichskanzler monierte Herrenreiter-Attitüde schmerzfrei und unbekümmert in die Welt. Ihr Haus erkennt im Münsteraner Friedenskreuz nichts anderes, als ein klerikales Symbol und lässt das Insignium des Westfälischen Friedens, des größten diplomatischen Erfolgs der letzten Jahrhunderte, einfach entfernen.

Baebock gibt Kanzler Scholz von einer Kaukasus-Reise aus Tipps, wie hart und deutlich er die Menschenrechte bei seinem Peking-Besuch anzusprechen habe und blamiert sich ausgerechnet mit jener «feministischen Aussenpolitik», die sie propagiert, weil sie sie selbst nicht versteht. Damit Kinder und Frauen sich auch nachts sicher fühlen, werde man beispielsweise bei der Unterstützung eines Dorfes in Nigeria die Toiletten nicht an den Rand der Siedlung bauen, sagte Baerbock Anfang März bei der Vorstellung ihres Feminismus-Konzepts. Das ist seit Jahrzehnten gelebte Praxis in der Entwicklungshilfe und hat mit FemAuPol nichts zu tun.

Das Prinzip Baerbock ist schlicht: Immer für die Guten und alles irgendwie mit Frauen. Wer es so unterkomplex anpackt, macht Feminismus exakt wieder zu dem, was unter Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) mal fröhlich als «Gedöns» abgetan wurde. Erweitert um einen Schuss missionarischer Weltbeglückung.

Ralf Schuler ist Politikchef des Nachrichtenportals NIUS und betreibt den Interview-Kanal «Schuler! Fragen, was ist». Sein neues Buch «Generation Gleichschritt. Wie das Mitlaufen zum Volkssport wurde» ist bei Fontis (Basel) erschienen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Phänomen Baerbock: Warum die deutsche Aussenministerin derzeit alles reizt, was nicht bei drei auf dem Baum ist"
  • yvonne52

    Eine ganz grauenhaft dumme und eingebildete Person. Die schadet nun wirklich Allem und Allen. Die kann Feminismus ja nicht einmal buchstabieren, geschweige denn verstehen.

  • fmj

    Eine ungezogene, arrogante und in ihrer Dummheit gefährliche Person, die in gut teutonischer Manier meint die ganze Welt belehren zu müssen. Der Begriff «Niveau» kann im Zusammenhang mit ihr nicht benutzt werdem, da nicht vorhanden.

  • veit

    hier ist alles gesagt, instinktlos ist sie und fremdbestimmt!