Finanzdienstleistungen sind Postfinance offenbar zu heikel, wenn sie dahinter eine russische Privatperson vermutet. Dies berichtet der Nebelspalter.
Der Basler Ralph Pringsheim wollte seiner Bekannten in Deutschland 180 Euro überweisen. Die Bank stoppte jedoch die Überweisung des Kleinbetrags. Grund: Die Frau ist Russin, wohnt aber seit Jahren in Deutschland, nahe der Schweizer Grenze, weshalb sie in der Eidgenossenschaft ein Bankkonto führt.

Postfinance muss die Transaktion wohl zu heikel gewesen sein, nachdem das Triggerwort «yoomoney.ru» im Mitteilungsfeld des Online-Bankings erschienen war.
Mit dieser Massnahme unterbindet die Tochtergesellschaft der Schweizer Post weit mehr, als dies die EU und die Schweiz verlangen.

Postfinance annullierte den Zahlungsauftrag mit der Begründung, es sei ein «geschäftspolitischer Entscheid gewesen, den Zahlungsverkehr mit Russland zu schliessen».

Pikant: Der Zahlungsverkehr führte gar nicht nach oder über Russland, sondern von der Schweiz zu einem legal eröffneten deutschen Bankkonto. Privatperson Pringsheim ärgert sich, dass das staatliche Unternehmen unbescholtene Bürger in Sippenhaft nimmt.

Als Pringsheim nachfragte, verweigerte Postfinance weitere Informationen und berief sich auf den Datenschutz. Das Unternehmen meldete allgemein, es prüfe Zahlungen in Verbindung mit Russland fortlaufend und arbeite mit internationalen Partnerbanken zusammen.

Immerhin: Postfinance konnte Pringsheims Überweisung schliesslich doch noch ausführen, als das Mitteilungsfeld leer blieb.

Die 3 Top-Kommentare zu "Postfinance cancelt Zahlung an russische Privatperson – die weder in Russland wohnt noch ein russisches Konto besitzt"
  • fmj

    Was erlauben sich diese Staatsbüttel eigentlich? Jedes andere Finanzinstitut ist besser! Also Postfinance kündigen!

  • reining

    Passt doch zur staatlichen woken Post.

  • ruedi k.

    Das passiert dauernd, meist erhält man nicht mal eine Begründung. 34 Milliarden an einen zweimal Vorbestraften stört aber niemand