Das Jahr 2023 brachte die wärmste je gemessene globale Durchschnittstemperatur, und es könnte noch wärmer werden – das meldete das Erd-, Wetter- und Klima-Beobachtungsprogramm der EU, Copernicus. Die 14,98 Grad Celsius übertreffen den bisherigen Rekord von 2016 um 0,17 Grad.

Im Jahr 2023 habe man auch den höchsten Tageswert in der Aufzeichnungsreihe gemessen, am 23./24. August mit 21,02 Grad. Der bisherige Rekord von 20,95 Grad stamme vom März 2016, dieser in der Endphase eines starken El-Niño-Ereignisses notiert worden sei. Zudem: In jedem Monat von April bis Dezember 2023 hätten die globalen Temperaturwerte Rekordmarken für diese Jahreszeit erreicht.

Die Meldung vom wärmsten Jahr verbreitete sich naturgemäss rasch durch die Medien, etwa mit dem Titel «Jetzt gibt es Klimagewissheit». Die Temperatur liege schon um 1,48 Grad über dem Referenzpunkt der vorindustriellen Zeit, die Pariser Marke von 1,5 Grad sei fast erreicht.

Und 2024? Copernicus verweist auf Vorhersagen, wonach es noch wärmer werden könnte als 2023, mit einer «begründeten Wahrscheinlichkeit, dass das Kalenderjahr mit einer Durchschnittstemperatur von mehr als 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau enden wird», wie aus mehreren Datensätzen hervorgehe. El Niño spiele eine Rolle.

Was ist mit der Klimagewissheit?

Copernicus erwähnt, es gebe unvorhergesehene Faktoren, die zu den hohen globalen Temperaturen 2023 beigetragen hätten. Einige würden noch wissenschaftlich untersucht. Die Vorhersagen von zehn Klimavorhersagezentren Ende 2022 seien zu niedrig gelegen. Die Temperaturveränderung von 2022 auf 2023 sei grösser gewesen als jede Veränderung von einem Jahr zum nächsten im betreffenden Datensatz.

Der ETH-Klimaprofessor Reto Knutti kommentierte auf der Plattform X dazu, man verstehe nicht vollständig, was letztes Jahr passiert sei.

Neben dem, was Gewissheit genannt wird, gibt es also etliche offene Fragen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Rekord, Rekord, Rekord – meldet ein EU-Klimaprogramm. 2023 sei das wärmste Jahr seit Messbeginn gewesen – und es könnte noch wärmer werden. Doch: Die Resultate werfen bei Experten Fragen auf"
  • oazu

    "... verstehe nicht vollständig, was letztes Jahr passiert sei", meint konkret, man weiss offenbar nicht mal selber mehr, wer wie was an Messdaten "rumkorrigiert" hat. Alle von Instrumenten gemessenen Temperaturwerte werden mit Klimamodellen selber umgerechnet, "Normalisieren" nennt sich das, und dabei sind die Klima-"Forscher" heute gar virtuos unterwegs, bis das gewünschte Resultat statistisch rauskommt, und als Basis für Klimamodelle herangezogen werden. Geübten müsste Zirkelschluss auffallen

  • ev-marie

    REKORDKÄLTEWELLE IN RUSSLAND UND SKANDINAVIEN wohl der wärmste Frost seit 125 000 Jahren :) oder: Tatsächlich wächst der Grönland-Eisschild in beträchtlichem Umfang, auch wenn in den Mainstreammedien darüber so gut wie nichts zu lesen ist. http://polarportal.dk/en/greenland/surface-conditions/

  • bacon of hope

    Den "Experten" Mojib Latif am besten fragen, der hat im Jahr rotzfrech gesagt es würde 2020 keinen Schnee mehr geben.