Vor einer Woche berichtete die Weltwoche über den Fall der 77-jährigen Rentnerin Krystyna Thiele, die von der Stadt Würzburg aus ihrer Verfügungswohnung, in der sie seit 23 Jahren lebt, geschmissen wird. Mitarbeiter der Stadt hatten der Frau mitgeteilt, dass man den Wohnraum für Flüchtlinge brauche. Ein Sprecher der Stadt dementiert und verweist auf die gestiegene Anzahl an Obdachlosen. Dabei seien «Umverlagerungen» die Ultima Ratio, liessen sich jedoch mittlerweile nicht mehr vermeiden, «da beispielsweise bei Familien mit Kindern das Kindeswohl an erster Stelle steht», heisst es in der Samstagsausgabe der Mainpost hierzu.

Das Dementi lässt aber auch Fragen offen. Welches ist der Grund für den plötzlichen Anstieg der Obdachlosenzahl? Warum war die Lage zuvor 23 Jahre lang kein einziges Mal so angespannt, dass man die Notwendigkeit sah, Krystyna Thiele aus ihrer Wohnung zu werfen und in einer Senioren-WG unterzubringen?

Zudem zitiert die Mainpost den Sprecher der Stadt kurz darauf mit den Worten: «Die konkreten Entscheidungen hierbei sind fokussiert vor allem auf die Wohnungsgrösse. Alter und Nationalität spielen hierbei selbstverständlich keine Rolle.» Klingt irgendwie doch nicht ganz nach einem klaren Dementi in Richtung Unterbringung von Asylbewerbern.

Ironischerweise findet sich ausgerechnet in derselben Ausgabe der Mainpost ein längerer Bericht zur Situation im Ankerzentrum des benachbarten Geldersheim. Unter dem Titel «Leben zwischen Stockbetten» heisst es: «Das unterfränkische Ankerzentrum in Geldersheim platzt aus allen Nähten.» Über 1500 Menschen würden aktuell in der Unterkunft leben. Vor allem Familien aus der Erdbebenregion in der Türkei würden aktuell ankommen. Auch die Bilder des Berichts zeigen ausschliesslich Eltern mit ihren Kindern in beengten Räumlichkeiten.

Es scheint, als sei die Geschichte von Krystyna Thiele doch nicht allzu weit hergeholt. Es bleibt abzuwarten, wer am Ende tatsächlich in die Wohnung der Rentnerin einzieht. Es würde sehr überraschen, wenn es sich tatsächlich um eine deutsche Familie handelt.

Die 3 Top-Kommentare zu "Rentnerin muss für Asylbewerber Wohnung räumen, in der sie 23 Jahre gelebt hat. Stadt behauptet, dies habe nichts mit der Flüchtlingssituation zu tun"
  • 😢◕‿◕😢

    Asyl! Nein, Völkerwanderung ist die korrekte Bezeichnung! Und die Wanderer rauben alles was Ihnen in die Hände kommt. Das ist schon immer so gewesen und wird sich auch nie ändern. Nach Westgoten, Langobarden und Angelsachsen kommen jetzt Afrikaner und Araber!

  • Wolf Scheit

    Wenn dort eine deutsche Familie einzieht, dann nur wegen dieser medialen Aufmerksamkeit in diesem Fall. Es ist mitnichten der erste Fall, in dem Mietern aus dubiosen Gründen gekündigt wird, um mit dem Mietobjekt mehr Einkunft zu erzielen. Sowohl in DE, als auch in CH schon länger Praxis von Privateigentümern, und sogar von Städten und Gemeinden. Wobei Städte und Gemeinden vom Staat gezwungen werden, Wohnraum für "Immigranten" zu stellen. Wie, obliegt den Kleinen, der Grosse schafft es nicht.

  • burg

    Wenn wir ehrlich sind, rauben unsere Stadtverwaltungen, die ja so viel Platz haben, die Leute aus.