Krystyna Thiele muss vorerst nicht aus ihrer kleinen Verfügungswohnung in Würzburg ausziehen. Ein Attest ihrer Hausärztin hat den bevorstehenden Umzug in letzter Minute verhindert. Gibt es nun ein Happy End?

Diese Meldung hat viele Leser wütend gemacht: Eine 77-Jährige sollte nach 23 Jahren aus ihrer Wohnung geworfen werden, wie die Weltwoche berichtete. Dies teilten der Rentnerin zwei Mitarbeiterinnen der Stadt Würzburg ausgerechnet an ihrem Geburtstag mit. Die Mitarbeiterinnen sollen die Umsiedlung in eine seniorengerechte WG damit begründet haben, dass man die Wohnung für Flüchtlinge brauche. Ein Sprecher der Stadt dementierte. Sechs Umzugskartons stellte man der alten Dame herzlos vor die Tür.

All das hat Krystyna Thiele so mitgenommen, dass ihre Hausärztin nun feststellte, dass eine «extreme Veränderung der Lebensumstände», die eine zwangsweise Umsetzung in eine WG mit sich brächte, «Frau Thiele nicht zumutbar» ist und eine viel zu grosse Belastung für die alte Frau darstellen würde.

Die Stadt gibt sich derweil gnädig. Vermutlich auch, weil man nicht mit dem öffentlichen Echo gerechnet hatte. «Der Umzug muss natürlich nicht am 1. Dezember abgeschlossen sein, ein endgültiges Umzugsdatum steht noch nicht fest. Da wir wissen, mit wie viel Mühe so ein Umzug verbunden ist, der auch immer ein Abschied von Gewohnheiten ist, sind wir hier entgegenkommend.»

Das klingt nicht nach einem Happy End, sondern eher nach einem kleinen Aufschub, den man ganz gönnerhaft verkündet. Die Wohnungsnot in Würzburg scheint wirklich frappierend zu sein, wenn man die 44-Quadratmeter-Wohnung einer alten Rentnerin für, wie man angibt, von der Obdachlosigkeit bedrohte Familien benötigt. Mit der Flüchtlingssituation hat dies jedoch selbstredend nichts zu tun.

Wie lange der Aufschub dauern wird, ist unklar. Ein weiteres medizinisches Gutachten soll nun durch das Gesundheitsamt Würzburg erstellt werden.

Hoffen wir, dass sie die alte Dame nun nicht kurz vor Weihnachten vor die Tür setzen. Zuzutrauen wäre es der Stadt nach den bisherigen Geschehnissen allemal.

Die 3 Top-Kommentare zu "Rentnerin muss für Asylbewerber ihre Wohnung räumen. Von der Zwangsversetzung erfuhr die 77-Jährige an ihrem Geburtstag. Nun rettet sie ein Attest ihrer Hausärztin. Sie darf vorerst bleiben"
  • burg

    Vielen Dank an die mutige Hausärztin. Das Verhalten der Stadt Würzburg ist unglaublich!

  • Aufseher

    Bei dem Arzt wird sicher demnächst morgens um 5 das SEK vorbeischauen, zumal ja 44 m2 schon riesig ist. Verkommen,verkommener,D, eine der unehrlichsten Diktaturen!

  • Röbi

    Kommunismus ... linker Faschismus ...