Der Zürcher Ständerat Ruedi Noser (FDP) hat seinen Rücktritt angekündigt. Nach acht Jahren im Ständerat und zwölf Jahren im Nationalrat hat er genug.

Mit ihm tritt 2023 ein linksliberaler Vertreter des Freisinns ab, der zum Beispiel die rot-grüne unverdauliche Gletscher-Initiative unterstützte.

Noser ist gewissermassen der Archetyp jener bürgerlichen Gutmenschen und Mainstream-Fetischisten, die zwar rechts kassieren, in der Öffentlichkeit aber links argumentieren.

Wenn es nach dem Zürcher Freisinn geht, dann soll nun die spröde wirkende FDP-Nationalrätin Regine Sauter seine Nachfolgerin werden: Die Direktorin der Zürcher Handelskammer sitzt seit 2015 im Nationalrat.

Ihr auffälligstes Merkmal ist, dass sie seit sieben Jahren in der grossen Kammer eher unauffällig blieb. Das muss man fertigbringen.

Bei ihr hat man den Eindruck, dass sie mit der Devise in Bern unterwegs ist: Immer schön brav und in Deckung bleiben, dann bringt man es zu etwas. Das hat ihr jetzt zum Beispiel ein lukratives Nebenamt eingetragen. Sie ist die Nachfolgerin der Waadtländer Freisinnigen Isabelle Moret an der Spitze des Spitalverbandes H+.

Mit Sauter käme eine weibliche Version von Noser zum Zuge, weil sie auch Umwelt-Anliegen gegenüber aufgeschlossen ist. Sie hat auch den weitgehenden indirekten Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative unterstützt.

Ob sie tatsächlich kandidiert, ist noch nicht mit letzter Gewissheit geklärt, auch wenn sie Ambitionen hat. Und ob sie die Zürcher Stimmbürger dann ins nationale Parlament wählen, ist ebenfalls unsicher.

Wenn die Fraktionschefin der Grünliberalen, Tiana Moser, ins Rennen steigt, dürfte es eng werden für Sauter.

Im Grunde genommen ist es aber Hans was Heiri, ob Sauter oder Moser für Ruedi Noser in den Ständerat gewählt wird. Eine echte Alternative würde nur eine Vertreterin oder ein Vertreter der SVP bieten.

Doch wer steigt da ins Rennen?