«Neom» lautet der futuristische Name der Megastadt, die das Königreich Saudi-Arabien am Roten Meer plant – Kostenpunkt: mehr als 420 Milliarden Franken.

Das Projekt soll mithelfen, die Wirtschaft des Landes mit wegweisenden Technologien breiter aufzustellen, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren.

Der starke Mann des Landes, Kronprinz Mohammed bin Salman, muss jetzt dafür sorgen, dass die weitverzweigten Auslandinvestitionen seiner betuchten Mitbürger zurück ins Land fliessen. Denn hoher Ölpreis hin oder her, Summen dieser Dimensionen sprudeln selbst fette Ölquellen nicht in die Kasse.

Also her mit dem Zaster, lautet die Anweisung an all die Landsleute, die in den letzten Jahren im Ausland geklotzt hatten.

Ein Zeichen setzte bereits – freiwillig oder nicht – Prinz Bandar bin Sultan, Ex-Botschafter in Washington und ehemaliger Geheimdienstchef des Landes. Er verkaufte das wunderschöne Anwesen Glympton Park in der Grafschaft Oxford, einem der schönsten Landstriche der Insel.

Das Landhaus aus dem 17. Jahrhundert geht auf den Wheate-Clan zurück, dessen 1. Baronett seinerzeit über mehr Macht in England verfügte als Prinz Bandar in Saudi-Arabien heute.

Ein Irrtum wäre es jedoch, zu meinen, Glympton Park sei an eine wohlsituierte englische Familie gegangen, die nun dort den afternoon tea aus Wedgwood-Tässchen schlürft.

Nein, Glympton Park bleibt in arabischen Händen: Gekauft hat das Anwesen König Hamad bin Isa Al Khalifa von Bahrain.

Und seine Zeit könnte ebenfalls ablaufen, wenn auch Bahrain eines Tages auf flüssige Mittel angewiesen ist, bei denen es sich nicht um Öl handelt.