Rankings und Ranglisten gehören zu den Grundnahrungsmitteln der Medien. Wer sind die besten Köche der Welt? Welches sind die besten Universitäten der Welt? Wer sind die reichsten Männer der Welt?

Eine beliebte Rangliste, die soeben erschien, kommt von der Organisation «Reporter ohne Grenzen». Sie listet auf, in welchen Ländern der Welt es am meisten Pressefreiheit gibt.

Entscheidend bei jedem Ranking ist, dass es prominente Absteiger gibt: der 3-Sterne-Koch, der versagt. Die Elite-Uni, die abstürzt. Der Spekulant, der verarmt.

Nur prominente Verlierer garantieren, dass es das Ranking in die Schlagzeilen schafft.

Im Ranking der Pressefreiheit ist dieser Marketing-Trick genauso zwingend. In diesem Jahr durften die Schweiz und Deutschland als prominente Absteiger dienen. Die Schweiz stürzte auf Rang 14 ab, Deutschland auf Rang 16.

Die Begründung war in beiden Fällen ähnlich abenteuerlich: Im Zuge der Corona-Demonstrationen sei es gegenüber Journalisten gelegentlich zu Ausfälligkeiten gekommen. Medienschaffende wurden von Corona-Skeptikern ein bisschen hin  und her geschubst.

Dadurch sind die Schweiz und Deutschland im neusten Ranking der Pressefreiheit sogar hinter Länder wie Jamaika und die Seychellen zurückgefallen.

Kein Wunder. In Jamaika und auf den Seychellen gab es keine Corona-Demonstrationen.