Die Frage war absolut korrekt und berechtigt: Anlässlich der Pressekonferenz von SP-Ständerätin Eva Herzog, bei der sie ihre Kandidatur für den Bundesrat bekannt gab, stellte ein Journalist der Zeitung Tribune de Genève folgende Frage: Was denken Sie als 60-jährige Politikerin über die Erhöhung des Rentenalters für Frauen?

Herzog ging gar nicht erst auf die Frage ein.

Stattdessen hielt sie dem Bundeshaus-Korrespondenten eine Standpauke darüber, wie er dazu komme, sie nach ihrem Alter zu fragen. Einem Mann würde man keine solche Fragen stellen.

Das ist natürlich kompletter Unsinn und dummes Feministinnen-Geschwätz.

Wahrscheinlich hat die alte weisse Frau Herzog in den vergangenen Jahrzehnten nicht sehr viele Bundesratswahlen nahe mitverfolgt, sonst wüsste sie, dass das Alter bei männlichen Bewerbern über 60 Jahren sehr wohl ein Thema ist.

Als SVP-Nationalrat Jean-François Rime 2010 für den Bundesrat kandidierte, fand der damalige FDP-Präsident Fulvio Pelli, Rime sei zu alt für diesen Job. Die Ringier Medien inszenierten sogar eine Debatte deswegen.

Doch darum ging es bei der besagten Frage nicht. Herzog hat diese wohl aber absichtlich verdreht, um sich vor den Medienleute als Opfer zu inszenieren.

Schlimm ist, dass Zeitungen wie der Sonntagsblick daraus eine Geschichte fabrizierten, wie Frauen auf dem Weg in den Bundesrat diskriminiert werden.

Gescheiter wäre es, die Beziehungen der Kandidatin zur Basler Pharmaindustrie näher anzuschauen, anstatt über das angeblich arme altersdiskriminierte Opfer Herzog zu berichten.