Der Vorwurf, in der Schweiz herrsche ein «linkes Staatsfernsehen», sei «ein Widerspruch in sich selber». Dies erklärt uns SRF-Chefredaktor Tristan Brenn in einem Kurzauftritt in den sozialen Medien.

Schliesslich werde ein demokratischer Staat durch Regierung und Parlament repräsentiert. Und diese seien – wenn schon – «nicht links, sondern bürgerlich dominiert».

Demnach wären also die Sendungen des Schweizer Fernsehens «bürgerlich dominiert». Ist ja logisch.

Dabei ist allein schon die intern verordnete, von Brenn peinlichst beachtete Gendersprache ein politisches Bekenntnis des Staatssenders. Allerdings kein bürgerliches.

Bei SRF herrschten «klare und strenge journalistische Regeln», doziert Chefredaktor Brenn weiter: «Wir stellen Ereignisse differenziert dar, nicht einseitig». Das heisse auch, «dass Fairness wichtig ist für uns».

Weiter heisst es im Originalton Brenn: «Jeder Journalist, jede Journalistin hat privat eine politische Meinung, aber die darf keine Rolle spielen in der politischen Berichterstattung.»

Die Sendung «Schweiz aktuell» sprach zum Thema «Grenzgänger:innen» diese Woche nach einem Interview mit Gemeindepräsident und Nationalrat Piero Marchesi aus Tresa über «das negative Bild, das von populistischen Kräften, auch von der SVP – wie vorher von Piero Marchesi –, erzählt wird, auch so etwas gepflegt und immer wieder erzählt wird». Doch in der Realität wüssten die Tessiner schon, was sie an ihren Grenzgängern hätten.

«Aber eben, das gibt den populistischen Parteien immer wieder Futter, immer wieder Auftrieb.» Dabei beschäftigten auch Unternehmer der «populistischen Parteien» Grenzgänger. «Ja, das ist ihre Politik, mit der hat es bisher funktioniert, sie können damit Stimmen fangen.»

Aber wie gesagt: Das SRF-Personal berichtet fair, differenziert, nicht einseitig.

Und die politische Haltung der Fernsehjournalisten spielt bei ihren Sendungen keinerlei Rolle.

Wir würden Tristan Brenns Intelligenz beleidigen, wenn wir annähmen, er glaube selber an den Stuss, den er dem Publikum serviert.