Nach dem barbarischen Terroranschlag auf ein Konzertlokal in Moskau hörte ich im Auto zufällig das Schweizer Radio SRF. Ich meinte, mich verhört zu haben. Statt nüchtern zu berichten und die bisher feststehenden Fakten festzuhalten, gefiel sich der gebührenfinanzierte Sender in nur so vor Antipathie strotzenden Auslassungen darüber, wie der Kreml daraus propagandistisches Kapital schlagen wolle.

Von Empathie für die zivilen Opfer dagegen keine Spur. Die Menschen, die unschuldig abgeschlachtet wurden, interessierten die SRF-Journalisten nicht im Geringsten.

Der staatsnahe Sender war damit nicht allein. Es war eine Art Muster, dem viele westliche Medien mehr oder weniger unisono erlagen, überraschenderweise praktisch von der ersten Minute an.

Offenbar versagen den Journalisten menschliche und professionelle Organe, wenn es, wie direkt oder indirekt auch immer, um Russland und Präsident Wladimir Putin geht, ihren aktuellen Bösewicht Nr. 1.

Merken sie nicht, dass sie selbst Propaganda machen, während sie schäumend Propaganda-Vorwürfe ventilieren?

Zur Erinnerung und um die Verhältnisse wieder etwas zurechtzurücken: Terror ist die gnadenlose Funktionalisierung von Furcht und Schrecken zu politischen Zwecken unter Ausschaltung jeder Empathie, jedes menschlichen Mitgefühls und jedes Rechtsbewusstseins, egal, wen er trifft.

Aber nein, das interessiert unsere Journalisten nicht. Sogar der Islamische Staat erscheint ihnen in milderem Licht, wenn sein Terror Menschen trifft, die zufällig Russen sind.

Die 3 Top-Kommentare zu "Terror in Moskau: Westliche Medien werfen Russland Propaganda vor, indem sie selbst Propaganda machen. Empathie und Mitgefühl für die Opfer? Fehlanzeige"
  • felix43

    Hart formuliert von Gut, aber genau auch mein Eindruck von dem, was fast alle Medien direkt und zwischen den Zeilen absonderten.

  • de balli

    Wer nimmt den SRF noch ernst. Ich bestimmt nicht

  • 😢◕‿◕😢

    So sind die "GUTEN"!?!?