Sie können nicht behaupten, sie seien nicht gewarnt worden. Am Sonntagabend warnte der Komiker Chris Rock auf einer protzigen, mit Prominenten besetzten Gala in Washington, DC, davor, dass die Verhaftung des ehemaligen Präsidenten Donald Trump mehr als nur ein Fehler sein würde. Von der Bühne des Lincoln Center aus, auf der alljährlich der Mark-Twain-Preis verliehen wird, fragte Rock: «Wollt ihr Trump wirklich verhaften?» Ungläubig schimpfte Rock in die Runde: «Wisst ihr, dass ihn das nur noch beliebter macht? Das ist so, als würde man [den Rapper] Tupac verhaften. Er wird noch mehr Platten verkaufen. Seid ihr dumm?»

Der Afroamerikaner Rock könnte näher an der Wirklichkeit liegen, als ihm bewusst ist. Der CNN-Umfrage-Guru Harry Enten hat gerade eine neue Analyse veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass Trumps derzeitiger zweistelliger Vorsprung vor dem Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, «zu einem grossen Teil» auf Trumps Unterstützung bei schwarzen republikanischen Wählern zurückzuführen ist. Meinungsforscher Enten stellt fest, dass Trump bei den farbigen republikanischen (und republikanisch orientierten unabhängigen) Wählern mit durchschnittlich 55 zu 26 Prozent vor DeSantis liegt.

Die sich abzeichnende Verhaftung Trumps durch den Bezirksstaatsanwalt von New York City, den Demokraten Alvin Bragg, wegen Schweigegeld-Zahlung an eine angebliche ehemalige Sexpartnerin, Ex-Pornostar Stormy Daniels, wird Trumps Wählerschaft mit Sicherheit mobilisieren. Sie könnte vor allem bei Trumps schwarzen Anhängern, die dem Rechtssystem bereits misstrauisch gegenüberstehen, von Bedeutung sein. Trumps politische Feinde liefern ihm einen Kassenschlager als Auftakt für seinen dritten Akt.