Bevor Elon Musk Twitter übernahm, hatten die Angestellten dort alle Hände voll zu tun mit laufender Zensur.

Beiträge, die nicht auf Wohlgefallen stiessen, verschwanden oder wurden im Hintergrund lahmgelegt: Sie wurden möglichst wenig Leuten eingeblendet.

Besonders eifrig geschah das rund um Corona und die Impfung. Bekannt gewordene Fälle von Zensur begründete Twitter damit, man wolle «Fake News» keinen Platz bieten. Denn diese seien im Fall von Covid-19 gesundheitsgefährdend.

Die Twitter-Files, die im Auftrag von Elon Musk diese Vorgänge offenlegen, zeigen nun ein anderes Bild. Verbannt wurden auch Beiträge, von denen man bei Twitter wusste, dass sie durchaus der Wahrheit entsprechen. Es reichte schon, dass sie «Impfskepsis» anregen konnten.

So wurden unter anderem Informationen über echte Impfnebenwirkungen verhindert. Auch das Verbot bestimmter Impfstoffe in einzelnen Ländern durfte nicht thematisiert werden.

Die internen Richtlinien von Twitter hielten ausdrücklich fest, es seien auch true posts, also der Wahrheit entsprechende Tweets, zu zensieren, wenn sie dazu führen könnten, dass jemand gegenüber der Impfung misstrauisch würde.

Für Aufregung sorgen diese Enthüllungen bei den wenigsten Medien. Nur «Verschwörungstheoretiker» interessierten sich dafür, befand die deutsche «Tagesschau». Vieles sei zudem bereits früher bekannt gewesen – als würde es das besser machen.

Dass eine Regierung sich an Twitter wende, «um beispielsweise Desinformation zur Corona-Pandemie zu bekämpfen», sei nachvollziehbar, gab eine Digitalexpertin bei der ARD zu Protokoll.

Verschwinden liess man aber nicht nur «Desinformation», sondern auch die Wahrheit.