Woke greift um sich.

Woke ist eine speziell ausgefahrene Antenne, die auf rassistische, sexistische und politische Diskriminierung reagiert.

Ausgefahren wird sie derzeit vor allem an den Universitäten. Die Sonntagszeitung titelt: «Woke-Offensive an der Universität Zürich». Und: «Der Studierendenverband der grössten Schweizer Uni fordert Transgender-Toiletten, geschlechtsneutrale Wickeltische, Gratis-Menstruationsprodukte und Halal-Deklarationen in den Mensen.»

Dieser einseitige Blickwinkel auf die Befindlichkeiten von privilegierten Minoritäten hat dazu geführt, dass kollektive und gesamtgesellschaftliche Interessen vernachlässigt werden.

Stattdessen wird der persönliche Lebensstil zum Inhalt der Politik erklärt und die individualistische oder gar therapeutische Suche nach dem eigenen Wohlergehen prioritär gesetzt.

Der amerikanische Philosoph Mark Lilla hat herausgearbeitet, dass diese Wendung nach innen zu einer subjektivierten Politik verleitet. Es gehe immer mehr um Selbstentfaltung, Selbstbehauptung und Selbstfindung. Somit sei der politische Horizont junger Leute, die in dieser Atmosphäre aufwüchsen, auf Themen beschränkt, die die zufällige Definition ihrer Identität betreffen. Dies habe nur konsequent zu einer narzisstischen Fokussierung geführt.

Universitäten, die diesen Trend dulden oder sogar unterstützen, verkommen dabei immer mehr zu sektenförmigen Gebilden – auf Kosten der normalen Steuerzahler.