Im März hatte Bertelsmann-Chef Thomas Rabe klar Stellung bezogen. Die Werte von Bertelsmann und der AfD seien unvereinbar. Mitarbeiter, die mit der AfD sympathisierten, sollten sich überlegen, «ob Bertelsmann das richtige Unternehmen für mich ist».

Auch die Geschäftsführung von RTL hatte schon im Februar betont, dass «Vielfalt, Toleranz und Offenheit zu den Kernwerten» des Medienhauses gehören, weshalb «rechtes Gedankengut» hier keinen Platz hätte.

Der Konzern Hubert Burda Media unterstreicht, dass «Diskriminierung und Intoleranz» keinen Platz im Unternehmen hätten. Die ProSiebenSat.1 Media SE verweist darauf, dass Vielfalt und Diversität für sie als Kreativunternehmen unabdingbar sei. Und auch die Funke-Gruppe betont, dass extremistisches Gedankengut «bei unseren Mitarbeitenden und in unseren Produkten unvereinbar mit unseren Werten» sei.

Es ist das alte Lied. Man preist Toleranz, Meinungsvielfalt, Offenheit und Demokratie – und legt im nächsten Satz Mitarbeitern, die mit einer in fast allen deutschen Parlamenten vertretenen und nicht verbotenen Partei sympathisieren, nahe, das Unternehmen zu verlassen. Natürlich nicht ohne zu betonen, dass man Gesinnungsschnüffelei ablehne.

Natürlich steht es jedem Privatunternehmen frei, sich weltanschaulich zu positionieren, wie es will. Wenn – nur als Beispiel – eine katholische Zeitung ungern atheistische und kirchenkritische Mitarbeiter in ihren Reihen sieht, ist das ihr gutes Recht. Gerade deshalb aber verunsichert der Gleichschritt, in dem die grossen deutschen Medienhäuser in Sachen AfD marschieren umso mehr.

Denn Vielfalt und Pluralismus können nur die wenigsten Medien unter einem Titelblatt vereinen. Umso wichtiger ist es, dass das Mediensystem als Ganzes das Meinungsspektrum der Bevölkerung abbildet. Bekennen sich hingegen die wichtigsten Medienhäuser ganz offen dazu, politische Ansichten, die 20 bis 30 Prozent der Wähler unterstützen, nicht zu tolerieren, stellt sich die Frage, inwieweit die etablierten Medien noch in der Lage sind, die Demokratie zu sichern und zu fördern.

Die 3 Top-Kommentare zu "Vielfalt im Gleichschritt: Wie sich deutsche Medien gegen die AfD formieren"
  • Vivere est militare

    Wir lassen uns grundsätzlich nicht vorschreiben, was wir zu denken haben noch lassen wir uns zwingen zu irgendwelchen zeitgeistigen Trends. Insofern werden wir ganz einfach die Produkte aus den genannten Medienunternehmen nicht mehr konsumieren.

  • Socrates9Zico10

    Es geht auch anders: Der Milliardär Theo Müller, der Chef von Müller-Milch, der in der Schweiz wohnt, ist mit Alice Weidel befreundet und trifft sich regelmäßig mit ihr! Es braucht noch vielmehr solcher Unternehmer, die sich wie Müller offen zur AfD bekennen! Die gibt es genug, die trauen sich aber leider (noch) nicht!

  • Socrates9Zico10

    Die Medien, die etablierten Parteien, NGO‘s und jetzt auch noch die Konzernführungen können trommeln wie sie wollen, diese Propaganda gegen die AfD verfängt nicht mehr, sondern im Gegenteil wird immer mehr AfD gewählt werden! Das erste Aufbruchsignal für dringend notwendige Veränderungen werden hoffentlich Siege der AfD zu den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg in 5 Monaten sein!