Er hat es wieder getan.

Auf Twitter zieht Sandro Brotz über Alice Schwarzer her. Weil sie Verhandlungen mit Kreml-Diktator Putin fordert, bei denen auch der Westen Konzessionen machen müsste. Logisch. Wer Konzessionen a priori ausschliesst, kann nicht verhandeln.

Mit dieser Aussage stelle sich Schwarzer bloss, wettert Brotz. In Wahrheit ist es der SRF-Moderator, der sich gerade disqualifiziert hat – nicht als Zeitgenosse, dem seine Meinung unbenommen sei, sondern als Schiedsrichter in der öffentlich-rechtlichen Arena. Einmal mehr.

Ob man inhaltlich eher Brotz oder Schwarzer zustimmt, ist völlig egal. Das Problem ist seine Stellung. Brotz kann nach dieser Aussage keine SRF-«Arena» zum Themenkomplex «Ukraine-Krieg» glaubwürdig leiten. Weil er sich gerade zur Partei erklärt hat.

Zugleich nimmt Protz-Brotz die quotenträchtige Schwarzer als potenziellen Studiogast aus dem Spiel. Sie vertritt ja, seiner Meinung nach, eine Meinung, welche man nicht vertreten darf.

Brotz gemahnt in seiner verbalen Inkontinenz an den uruguayischen Fussballer Luis Suárez, welcher in der Hitze des Gefechtes gerne mal einen Gegner buchstäblich anbeisst. Die plumpen Attacken des «Urubiters» schaden ihm selbst und seiner Mannschaft am meisten, ohne erkennbaren Nutzen.

Die Beiss-Macke bekommt damit eine tragische Note. Denn Suárez kann nicht anders.

Suárez kassierte für seine unmotivierten Beissattacken rote Karten und Spielsperren. Bei SRF gibt es offenbar keinen Schiedsrichter, der den Irrläufer in seine Schranken weist.