Die amerikanische Finanzministerin Janet Yellen wusste es schon vor Monaten: «Die USA sind der beste Ort dafür, unrechtmässiges Vermögen zu verbergen und zu waschen.»

Jetzt hat das britische Tax Justice Network – eine Organisation, die sich weltweit für die Macht der Steuerbeamten einsetzt – die USA ebenfalls zuoberst auf die Liste der globalen Steueroasen gesetzt.

Wir erinnern uns: Vor zehn Jahren schossen die USA unter Präsident Obama das Schweizer Bankgeheimnis ab. Davon profitiert in erster Linie der amerikanische Finanzplatz, wo bei Ausländern keine steuerlichen Fragen gestellt werden – geschweige denn Bankkundendaten per automatisiertem Austausch mit anderen Ländern geteilt werden, wie das in der Schweiz heute der Fall ist.

Der lange und am Schluss erfolgreiche Kampf der Amerikaner gegen die Schweizer Privatbanken wirkt vor diesem Hintergrund wie ein Beispiel von wirtschaftlicher Kriegsführung zur Stärkung des eigenen Finanzplatzes.

Und die Geschichte könnte sich wiederholen: Schon trommeln die Demokraten in Washington abermals gegen die Schweiz als angebliches Finanzzentrum für die dunklen Mächte des Kremls.

Demoralisiert von den zermürbenden Angriffen auf ihren Finanzplatz, unternimmt die Schweiz nicht einmal den Versuch einer Selbstverteidigung.

Schweizer Banken müssen auf Geheiss Berns die Sanktionen der EU befolgen, gemäss denen kein russischer Staatsangehöriger mehr als 100.000 Euro auf ein Bankkonto einzahlen darf.

In den USA wird es natürlich liberaler gehandhabt: Hier werden Russen nicht generell von Finanzdienstleistungen ausgeschlossen, sondern nur dann, wenn sie auf der Sanktionsliste stehen.