Ob London, Paris oder Brüssel: Bei jedem Treffen von europäischen Spitzenpolitikern mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj drehte es sich immer um eine Frage: Wann liefert der Westen noch mehr, noch tödlichere Waffen?

Doch es gibt auch andere Signale und Stimmen.

Die deutsche Feministin Alice Schwarzer und die Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht fordern Kanzler Olaf Scholz (SPD) auf, in der Ukraine Frieden zu verhandeln. Am 25. Februar rufen sie gleichzeitig zu einer grossen Friedensdemonstration in Berlin auf.

Die Schweizer Politik scheint noch nicht so weit zu sein. Wahre Pazifisten gibt es keine mehr. Und im Bundeshaus wird von einer Mehrheit immer noch alles drangesetzt, einen Dreh zu finden, dass doch noch Schweizer Kriegsgerät in der Ukraine zum Einsatz kommt.

Diskussionen über Alternativen überlässt das Establishment ausserparteilichen Gruppen: Die Bewegung Massvoll – bekannt aus der Corona-Zeit – rufen am 11. März zur Friedenskundgebung auf dem Bundesplatz in Bern auf.

«Souveränität, Neutralität und Freiheit», heisst die Devise des Anlasses. Passend dazu, werden die Teilnehmerinnen dazu aufgerufen, nur «Schweizerfahnen und weisse Friedensfahnen mitzubringen».

Man kann zu dieser Idee stehen, wie man will: Im allgemeinen Kriegsgetöse hatte eine Kundgebung selten eine solche Berechtigung, wie diese.

 

In einer ersten Version wurden die Freunde der Verfassung als Organisatoren bezeichnet. Tatsächlich ruft die Bewegung Massvoll zum Frieden auf.