Das Desinteresse des Westens an dieser weltverändernden Entwicklung nimmt pathologische Züge an – meines Erachtens eine fatale Fehleinschätzung. Die westlichen Medien haben sich auf ein paar emotionale und für das Publikum leicht verständliche Themen verbissen und führen ihre Hasstiraden gegen Russland und China fort.

Über die tektonischen Verschiebungen, welche die Welt nicht in hundert Jahren gesehen hat, wird nicht berichtet, frei nach dem Motto: «Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss!». Der Teil der G-20, welcher bereits zu den Brics-Staaten gehört und Brics nahesteht, überflügelt schon heute die dem Westen zugewandten G-20-Mitglieder gemäss kaufkraftbereinigten BIP-Zahlen.

Brics+ wird zur grössten multipolaren Wirtschaftsmacht der Welt – in Windeseile.

An diesem 2. Mai 2023 haben dreizehn Nationen ein formelles Beitrittsgesuch gestellt, sechs weitere haben ein informelles Beitrittsgesuch eingereicht – gesamthaft neunzehn Staaten werden Brics beitreten. Lediglich zehn dieser Länder sind bis jetzt bekannt: Argentinien, Indonesien, Saudi-Arabien, Iran, Vereinigte Arabische Emirate, Algerien, Ägypten, Bahrain, Mexiko, Türkei. Wer die anderen drei Beitrittskandidaten sind, wurde nicht bekanntgegeben. Über die Gründe der zögerlichen Informationspolitik kann man nur spekulieren, was wir hier nicht tun.

Die westlichen Medien werden nicht müde zu behaupten, dass Russland isoliert sei, obwohl zehn der G-20-Länder bereits Brics angehören beziehungsweise angehören werden – das ist keine Isolation, sondern Falschmeldung der westlichen Presse. Weiter sei darauf hingewiesen, dass jene zehn G-20-Mitglieder, welche bereits in Brics sind oder dazustossen werden, über ein höheres kaufkraftbereinigtes BIP verfügen als die anderen, westgerichteten Mitglieder dieser Staatengruppe.

Gemäss einer Studie des World Economic Forum produzieren alle Opec-Staaten zusammen etwa 40 Prozent allen verfügbaren Erdöls. Über den riesigen Einfluss der Opec in den letzten fünfzig Jahren müssen wir keine Worte verlieren. Die heute bereits bekannten fünfzehn Brics-Staaten werden diese Quote klar übertreffen und auch im Erdgasgeschäft der mit Abstand grösste Block werden. Die Brics+-Staaten werden 50 Prozent der Weltölproduktion und 42 Prozent der Erdgasproduktion beherrschen.

Dadurch wird Brics zur Weltmacht bei den Energieträgern – nicht berücksichtigt wurden dabei verständlicherweise die drei oben noch nicht namhaft gemachten potenziellen neuen Brics-Mitgliedsstaaten.

Die neue Brics+ wird auch in der Goldproduktion ein Gigant werden. Warum ist das wichtig? Die Brics-Staaten und die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) sind – unter der kundigen Führung von Putin-Berater Sergei Glasjew – daran, eine Gemeinschaftswährung zu bauen, welche mit Gold unterlegt sein wird. Die neuen Brics-Staaten werden ebenfalls knapp 40 Prozent an der Weltgoldproduktion halten. Sie werden eine Vormachtstellung bezüglich BIP, Öl, Erdgas und Gold in der Welt haben.

Der Westen scheint paralysiert oder überheblich zu sein – beides gefährliche Haltungen. Wann wacht der Westen auf?

Den ausführlichen Beitrag mit Zahlenmaterial lesen Sie auf dem persönlichen Blog von Dr. Peter Hänseler: Voicefromrussia.com.

Die 3 Top-Kommentare zu "Weltmacht der Energieträger: Weitere neunzehn Nationen wollen dem Power-Bündnis Brics beitreten – der Westen schweigt"
  • Maiskolben

    Wenn es mir hier trotz Fleiß demnächst so schlecht geht dass ich auswandern muss bin ich gespannt wer mich einwandern lässt und mir voll eingerichtete Wohnung, Sprach-und Integrationskurs sowie monatliches Bürgergeld zukommen lässt und wer bei Gesetzesverstößen einerseits alle Augen zudrücken wird...

  • lilith

    Jetzt werden die wahren Gründe für Scholz'"klimaneutralen"Afrika Rundreise,sogar durch die MSM bekannt.1.)Scholz will die von ihm"heimgesuchten",afrikan.Länder dazu bringen,dass sie die Russen wg.des UA Krieges öffentl.,heftig verurteilen;2.)sich der Meinung des "Wertewestens"anschließen sollen;3.)Verträge unterschreiben,damit DE Unmengen an benötigten,doch nicht vorhandenen Rohstoffen aus afrikan.Böden plündern dürfen.Für den Deal will Scholz Mrd für"Klimaschutz"an Afrika geben.Afrika sagt NO!

  • luke.tam

    Es ist schön, mitzuerleben, dass die Zeiten der Ausbeutung fremder Länder langsam zu Ende geht. Waren es während des 'goldenen' Zeitalters Europas europäische Länder, die die Welt ausgebeutet haben (nicht nur, sie haben auch zur Entwicklung der Länder beigetragen), die Spanier, die Portugiesen, die Belgier, die Holländer und vor allem die unersättlichen Briten, so waren es im 20.Jahrhundert bis heute die Amerikaner, die die Welt ausbeuteten und mit Kriegen überzogen. Jetzt schallt ihnen entgegen