Es ist hart, konsequent zu bleiben. Wer sich montags auf den Asphalt klebt und am Dienstag nach Berlin fliegt, um am Mittwoch ein Grillrestaurant zu besuchen, hadert schnell mal mit seinem Gewissen. Oder noch schlimmer: Er wird entdeckt, fotografiert und landet auf Twitter.

Findige Aktivisten haben nun eine Lösung gefunden. Denn das wahre Problem für das Klima ist unser Drang zur Fortpflanzung. Ohne Nachwuchs gibt es früher oder später auch niemanden mehr, der unnötig CO2 produziert.

Deshalb heisst der neue Trend: Sich unterbinden lassen, der Welt einen Klimaschädling ersparen – und sich so das Recht erkaufen, die Atmosphäre selbst ein bisschen aufzuheizen.

Die deutsche Autorin Verena Brunschweiger schlägt laut dem Blick vor: Wer freiwillig auf Kinder verzichtet, solle eine Belohnung von 50.000 Euro erhalten, weil er die Erde schont. Mit der erbrachten Einsparung könne man «viele, viele Flugreisen machen oder Steaks essen».

Ein im Beitrag zitierter Klimakleber hat die Frau beim Wort genommen, liess sich sterilisieren und gönnt sich deshalb nun «ab und zu auch einen Kurzstreckenflug oder ein gutes Stück Fleisch».

Das erinnert schwer an religiösen Ablasshandel: Jede Sünde wiegt weniger schwer, wenn man was in den Kirchentopf wirft. Wobei die Klimabewegten als Gegenleistung kein Geld bringen, sondern sich unters Messer legen.

Damit ist klar: Autofahrer, die sterilisiert sind, sollten bei der nächsten Strassenblockade freie Durchfahrt verlangen. Sie haben ihren Beitrag ja bereits geleistet.