Am Karfreitag klebten sich Klimaaktivisten vor das Nordportal des Gotthardtunnels und verschärften die ohnehin schon angespannte Verkehrssituation weit über die Schmerzgrenzen hinaus. Eine Verkehrsteilnehmerin verschaffte ihrem Ärger Luft, entriss den Demonstrierenden die Transparente und schleuderte diese kurzerhand über die Leitplanken.

Die Polizei sorgte zwar schnell für Recht und Ordnung und führte die Aktivisten ab. Doch nachhaltig war diese Strafaktion nicht. Schon nach wenigen Stunden waren die Klimakleber wieder auf freiem Fuss.

Auch im Zürcher Aussenquartier Witikon dürfen sich Klimarebellen über das schonende Auftreten der Gesetzeshüter freuen. Am Donnerstag zerkratzten sie mehrere Autos in einer Privatstrasse und ritzten «Botschaften» wie «No Mafia», «Kinder», «Kokai» oder «Psyciater» in die Karosserien. «Es wurden nur teurere und grössere Autos beschädigt» heisst es auf der Internetseite von 20 Minuten.

Pikant: Eine Frau bemerkte den Vandalismus und rief die Polizei an. Dort erhielt sie Erstaunliches zu hören: «Nur ein betroffener Fahrzeughalter oder Immobilienbesitzer kann Anzeige erstatten.»

Auf Nachfrage sagte die Polizei: «Sachbeschädigung ist ein Antragsdelikt, das nur auf entsprechende Anzeige verfolgt wird.» Erst als sich sechs Fahrzeughalter persönlich meldeten, wurde die Obrigkeit aktiv und nahm ihre Aufgabe wahr.

Der Beobachter reibt sich derweil verwundert die Augen und fragt sich: Befindet sich die Polizei in den Osterferien? Oder geniessen Klimaaktivisten per Definition einen Freibrief für Sachbeschädigungen und zivilen Ungehorsam? Liegt es wirklich an Privatpersonen – wie am Gotthard –, das Gesetz durchzusetzen?