Lisa Paus ist deutsche Ministerin für Frauen, was deswegen praktisch ist, weil sie sich aussuchen kann, in wessen Interesse sie tätig ist, kann doch weder sie selbst noch ihre Partei intellektuell unfallfrei definieren, was überhaupt eine Frau sein soll.

«Eine Frau ist eine Person, die sich selbst als Frau definiert», umschreibt es Paus nach klassisch identitätspolitischer Manier und holt sich brav ein Fleisskärtchen an der Trans-Front ab. Während der Germanist nun den sinnlosen Zirkelschluss dieses Satzes beweinen mag – hat er doch die Qualität von «Eine Fee ist eine Person, die glaubt, eine Fee zu sein» –, muss man zumindest anerkennend festhalten, dass es noch kein böser alter weisser Mann geschafft hat, die Degradierung der Frau auf einen rein eingebildeten Gefühlszustand so treffsicher zu formulieren.

Die Botschaft ist klar: «Liebe Frauen, ihr seid nichts weiter als eine Einbildung.» Man darf gespannt sein, wie viele Fake-Frauen demnächst den Wahn, weiblich zu sein, nutzen werden, um sich all jene «Frauen»-Quotenposten und «Frauen»-Domänen der original Bio-Frauen anzueignen, die Lisa und ihre Freund*innen gerade ebenfalls erkämpfen.

Gerade ist nun wieder Internationaler Frauentag und damit Anlass für allerlei Selbstbeweihräucherung – alternativ: kollektive Beweinung – der immer noch grassierenden Unterdrückung der Frau durch das übermächtige Patriarchat trumpschen Ausmasses.

Doch wofür steht ein Feminismus, der nicht mehr wagt, Weiblichkeit auch nur an einer einzigen Tatsache oder einem natürlichen Merkmal festzumachen und stattdessen jeden Exhibitionisten in die Umkleidekabinen unserer Töchter einlädt, um seinen weiblich identifizierten Penis zu präsentieren?

Die Slogans an Orwells «Ministerium für Wahrheit» werden für das Frauenministerium im neuen deutschen Wokeland nur angepasst. Statt «Krieg ist Frieden», «Freiheit ist Sklaverei» und «Unwissenheit ist Stärke» lesen wir jetzt: Hass ist Liebe und Frau ist Mann.

Der Feminismus schafft sich ab, und das auch noch im Namen von «Frauen»-Rechten.

Der Feminismus schafft sich ab, und vielleicht ist das auch die beste Nachricht zum Frauentag.

Die 3 Top-Kommentare zu "Wort zum Frauentag: Hurra, der Feminismus schafft sich ab!"
  • luke.tam

    "Der Feminismus schafft sich ab, und vielleicht ist das auch die beste Nachricht zum Frauentag." Seh' ich auch so!

  • arouet

    Frauen sollten die gleichen Rechte & Pflichten haben wie Männer, sie sollten gleichberechtigt sein. Das ergibt sich bereits aus Art. 3 GG. Außerdem sollten Frauen (& Männer) emanzipiert sein, also ein menschenwürdiges, von Fremdbestimmung freies, selbstbestimmtes Leben führen (Art. 1 GG). Das vertraten Feministinnen füher. Heute entwickelt der Feminismus sich jedoch mehrheitlich zu einer unvernünftigen, immer abstrusere Forderungen aufstellenden, manipulativen, politpropagandistischen Ideologie.

  • Chrüütlibuur

    Transsexualität ist eine Domäne der Männer, genau wie Geschlechtsumschreibungen und Geschlechtsoperationen. Mann sein ist auch eine Domäne der Männer. Und wenn ich folgendes artikuliere: «Eine Frau ist eine Person, die sich selbst als Frau definiert», könnte es sehr schnell geschehen, dass Weiblichkeit zur männlichen Domäne wird. (Die schönsten Frauen Thailands sind keine.) Also, liebe Frauen. Sapere aude. Weil, jeder Mann hatt eine Mutter. Nicht jede Frau hatt einen Vater.