Die Klimadebatten haben sich in den vergangenen Monaten verändert, nicht nur weil auf der Nordhalbkugel Winter ist und publizitätsträchtige Hitzemeldungen ausbleiben. Seit der Uno-Klimakonferenz in Dubai von Anfang Dezember scheint sich die Stimmung etwas zugunsten der Technologieorientierung zu verschieben.
Die Fixierung auf CO2-Reduktionsziele 2030, 2045 oder 2050 und auf die 1,5-Grad-Marke von Paris werden zunehmend konkurrenziert durch Diskussionen über konkrete Massnahmen etwa zur Energieversorgung, die wirtschaftlich und sozial tragbar und in der Umsetzung machbar sind. Der Anlass in Dubai erinnerte laut Besuchern stellenweise an eine Technologiemesse.
Durchbruch in der Kommunikation
In diesem Heft gelten mehrere Beiträge der Frage, wie der technische Fortschritt mit neuen Ansätzen zur Behandlung von Umweltanliegen beitragen kann. Ein Augenöffner ist der Artikel des Unternehmers, Publizisten und früheren Bankiers Konrad Hummler, der hier darlegt, wie die Digitalisierung plötzlich Blockaden lösen kann, die lange als unüberwindbar galten. «Der Knoten löst sich»: Unter diesem Titel zeigt Hummler, wie mit digitaler Kommunikation in der Klimapolitik eine weltweite Kooperation erreichbar werden könnte, ohne dass Trittbrettfahrer das Zusammenspiel untergraben – eine moderne Antwort auf das alte Problem, dass öffentliche Güter oft übernutzt werden.
Weitere Berichte stammen aus der Praxis eines Zementriesen wie Holcim und einer Firma, die für den Zertifikatemarkt in Emissionsminderungen investiert. Zudem gibt der Kernenergieexperte Petros Papadopoulos einen Überblick über die vielfältigen Innovationen in der modernen Reaktortechnologie.
Wie können die normalen Leute mit der Klimapolitik umgehen, die in Europa immer stärker ins Alltagsleben eingreift? Die deutsche Unternehmerin Antje Hermenau, früher Gründungsmitglied und Abgeordnete der Grünen, schildert im Interview, wie in der Politik nun Ideologie und Realitätssinn aufeinanderprallen und welche Wege sie sieht, um die Energiewende «vom Kopf auf die Füsse zu stellen». Und sie nimmt Stellung zu den Bauernprotesten in Deutschland.
Die Bauern in der Schweiz treten zurückhaltender auf, wehren sich aber auch gegen Einschränkungen. Hans Bieri von der Vereinigung Industrie und Landwirtschaft macht hier geltend, dass Bevölkerungswachstum und Zersiedelung zunehmend Ackerflächen in guten Lagen verdrängten und die Nahrungsgrundlage gefährdeten.
Sie müssen sich anmelden, um einen Kommentar abzugeben.
Noch kein Kommentar-Konto? Hier kostenlos registrieren.
Die Kommentare auf weltwoche.ch/weltwoche.de sollen den offenen Meinungsaustausch unter den Lesern ermöglichen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass in allen Kommentarspalten fair und sachlich debattiert wird.
Das Nutzen der Kommentarfunktion bedeutet ein Einverständnis mit unseren Richtlinien.
Scharfe, sachbezogene Kritik am Inhalt des Artikels, an Protagonisten des Zeitgeschehens oder an Beiträgen anderer Forumsteilnehmer ist erwünscht, solange sie höflich vorgetragen wird. Wählen Sie im Zweifelsfall den subtileren Ausdruck.
Unzulässig sind:
Als Medium, das der freien Meinungsäusserung verpflichtet ist, handhabt die Weltwoche Verlags AG die Veröffentlichung von Kommentaren liberal. Die Prüfer sind bemüht, die Beurteilung mit Augenmass und gesundem Menschenverstand vorzunehmen.
Die Online-Redaktion behält sich vor, Kommentare nach eigenem Gutdünken und ohne Angabe von Gründen nicht freizugeben. Wir bitten Sie zu beachten, dass Kommentarprüfung keine exakte Wissenschaft ist und es auch zu Fehlentscheidungen kommen kann. Es besteht jedoch grundsätzlich kein Recht darauf, dass ein Kommentar veröffentlich wird. Über einzelne nicht-veröffentlichte Kommentare kann keine Korrespondenz geführt werden. Weiter behält sich die Redaktion das Recht vor, Kürzungen vorzunehmen.
Hallo und Guten Tag,
zum Sonderheft WELTWOCHE 1, S. 23 "Kampf um die Nahrungsgrundlage". Inhaltlich möchte ich mich nicht äußern - als Illustratorin und Grafikerin ist mir jedoch aufgefallen mit welcher Selbstverständlichkeit Chemtrails des Geoengeneering in die Illustration eingefügt wurden. Soll das ein Hinweis sein - wäre ja richtig! - oder pure Anpassung?
Beste Grüße - E. Reich