In den Weiten der Online-Communitys haben sich einige Begriffe breitgemacht, besonders in Diskussionen über Dating und Beziehungen. Von Alpha-Löwen über Betas, Sigmas bis zu Omegas und Lambdas, die Bandbreite ist riesig. Aber weil wir keine Zeit für das ganze Alphabet haben, konzentrieren wir uns auf die ersten drei.
Und bevor sich jemand beschwert von wegen «Männer in enge Kategorien zwängen? Niemals!» – natürlich nicht. Wir sind hier nicht bei den Social Media, und diese Kategorien sind keine strikten Klassifizierungen, sondern eher Modelle, um verschiedene Persönlichkeitstypen zu beschreiben. Männer können selbstverständlich eine Mischung aus verschiedenen Merkmalen aufweisen. Zum Beispiel kann jemand in beruflichen Situationen alphaähnliche Eigenschaften zeigen und in Beziehungen eher betaähnliche.
Das Alpha-Männchen ist in der Biologie das dominanteste Wesen der Gruppe, es trommelt auf seine Brust und brüllt: «Hier bin ich, Welt!» In der Hierarchie steht es an oberster Stelle. In der Gesellschaft sind es jene Männer, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wenn sie einen Raum betreten. Sie sind so selbstbewusst, dass sie jeden Kampf mit dem Spiegel gewinnen. Alphas ergreifen gern die Initiative, treffen Entscheidungen, verfolgen entschlossen ihr Ziel, vor Konfrontation und Herausforderungen scheuen sie sich nicht; beruflich sind sie oft sehr erfolgreich.
Die Damenwelt fühlt sich vom Alphamann angezogen. Er ist der charismatische Hauptdarsteller eines jeden Rosamunde-Pilcher-Romans. Sein selbstbewusstes Auftreten und die Tatsache, dass er oft Respekt und Autorität geniesst, strahlen Sicherheit und Stabilität aus. Nicht zu vergessen die gute alte Hypergamie: Frauen haben oft eine Schwäche für Männer, die in der Gesellschaft eine bedeutende Stellung einnehmen.
Frauen haben oft eine Schwäche für Männer, die in der Gesellschaft eine bedeutende Stellung einnehmen.
Aber nicht allen gefällt die Alpha-Show, manche bevorzugen eher die beta males. Der Begriff kann negativ (Follower, passiv, unterwürfig) oder positiv konnotiert sein (empathisch, kooperationsbereit). Im Gegensatz zum Alpha-Don-Juan steht der Beta-Mann weiter unten auf der sozialen Leiter. Betas überlassen gerne anderen Führung und Initiative, sie sind weniger dominant, aggressiv und selbstbewusst, legen weniger Wert auf sozialen Status. Sie bekommen im Klub nicht den VIP-Tisch, haben aber auch nicht ständig den Stress, den Bauchansatz zu verbergen.
Das heisst nicht, dass sie nicht erfolgreich sein können, denn zu ihren Fähigkeiten zählt Empathie, sie können sich gut in andere hineinversetzen, Probleme lösen sie mit Diplomatie (und einer Tasse Ingwertee in der Hand) statt mit Konfrontation. Ihre zurückhaltende, manchmal sogar schüchterne Art wirkt auf Frauen einfühlsam, süss, manche nennen es Welpenbonus. Für eine Frau, für die Bodenständigkeit wichtig ist und die es angenehm findet, wenn ein Mann nicht zu sehr auf äusserliche Anerkennung fixiert ist, ist dieser Anti-Tarzan vielleicht genau die richtige cup of tea.
Der Begriff Sigma-Mann ist relativ neu, er kommt aus der manosphere, einer Online-Subkultur, die sich mit männlicher Selbstentwicklung beschäftigt. Die Definitionen von Sigma variieren stark. Der Stern behauptet: «Die Attitüde des sigma male bietet die perfekte Ausrede für soziale Abgeschiedenheit», er sei «herablassend, abgestumpft, sexistisch». Auch mit Misogynie bringt man ihn in Verbindung, als wäre ein Sigma-Mann nichts weiter als ein mürrischer, gekränkter Einzelgänger. Ein wohl überzogenes Pauschalurteil, denn nicht jeder Einzelgänger hegt eine Feindseligkeit gegenüber Frauen.
Grundsätzlich ist der Sigma ein selbstbewusster, unabhängiger Denker, ein Individualist. Im Gegensatz zum extrovertierten Alpha zieht er sich lieber zurück und handelt nach seinem eigenen Kompass. Seine Ziele verfolgt er motiviert, jedoch schert er sich nicht um gesellschaftliche Erwartungen und Normen, hat kein Interesse an der Meinung der Masse (sondern zeigt ihr – metaphorisch – den Mittelfinger). Er legt wenig Wert auf soziale Bestätigung, sondern schätzt Unabhängigkeit und Freiheit. Obwohl er in Gesellschaft überzeugend auftreten kann, zieht er es vor, allein in seiner Wolfshöhle oder im kleinen, vertrauten Kreis zu sein. Frauen fühlen sich von dieser eigenständigen Art oft angezogen.
Welcher Typ sind Sie?
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Ich bin ein Mann, der gern die WW liest und sich sein Teil darüber denkt - und manchmal auch schreibt.
mein reicher grossvater ehm verstorbener Pate von ticino lugano, sagte einst mal..ein mann macht nicht das aeussere aus..oder die grosse klappe..wenn eine frau einen liebt ist das bestimmt..
nun das war mal frueher..heute ist es anders,die zeiten haben sich geandert.und bin gewappnet gegen alles..die frauen stuerzen seit her regelrecht auf mich!selbst die reichsten und versnopsten
Ich bin der Typ dem im Verteidigungsfall keiner der drei Typen begegnen möchte. Fragen?
..kappa ist / war ein nicht-mainstream-fähiges Coupé der untergegangenen Marke Lancia..la classe!-
ist so..sie haben voellig recht
Interessant, hat das was mit der Woke-Ideologie zu tun. Demnach gibt's es keine Männlein und Weiblein mehr in der Natur.
Die Männer sind verschnupft,weil frau einige selbsbewusst als Alphatier bezeichnet und die Unterkategorien keck anders positiv bewertet? Es gibt also keine Alphatiere mehr in Deutschland? Sonst hätte es hier nicht so dämliche Kommentare gegeben.Pszt.Jeder Mann hat die Chance wieder eins zu werden.Es kann sein,Maaßen ist ein Alphatier der Trickkiste.Macht unser System Alphatiere alle zu Waldgängern ,zu heimlichen Alphatieren,weil wir im Wohlfühlfaschismus leben und uns das nicht eingestehen?
Ich definiere mich über meine Armbanduhr und zugehörigem Bändeli. Und gelegentlich über meine Halsbinde. Wo kann ich mich einordnen?
Goldbändeli: Jaeger le Coultre?
Bin nicht so der Gold-Typ. Eher Richtung 'gut ablesbares Zifferblatt'. Habe mehrere Exemplare - will einfach jeweils mein Gegenüber nicht überfordern.
Menschen sind Ausdruck ihres Fingerabrucks. Begabung für Geld ist vererbt und kann nicht abgehorcht werden. Es macht Inflation, sind "Geldmenschen" vom Geld getrennt, Inflation ist sowohl Ausdruck als auch der Weg in Kriege. So raecht sich die Missachtung der Begabung an sich selbst.
Es fällt schon längstens auf: Der Sexismus geht von Frauen aus. Wenn immer eine Frau in der Weltwoche schreibt, wird es entweder sexuell oder sexistisch. Niemand hat nach einer Taxonomie der Männlichkeit gefragt, jeder Mann ist Mann, keiner mehr und keiner weniger. Es hat eine gewisse Ironie, dass, wie von der Autorin beschrieben, gerade jene Männer attraktiv wirken, die sich eben nicht darum scheren, ob sie jetzt anziehend wirken und fokussiert bleiben. Sein statt Schein. Gilt auch für Frauen.
Die Unterteilung der Männer nach dem griechischen Alphabet stammt aus der Feder der "Incels". Bitte beschweren Sie sich dort. Ich bin auch gegen eine solche Unterteilung, denn sie sagt nichts aus. Und Nein, der Sexismus geht nicht primär von Frauen aus, auch wenn einige Frauen mitmachen.
‚Incel‘, ausgedeutscht ,unfreiwillig zölibatär‘ ist ein widerliches Schlagwort. Auch ich habe Phasen durchlitten, in denen ich unfreiwillig zölibatär war. Vorsicht, mit solchen Begriffen - einem sozialchauvinistischen Begriff. Genauso wie wenn Sie jedem Armutsbetroffenen die Schuld für seine Armut zuschieben. Ihre Misandrie wird hier für einmal nicht greifen: Dieser Artikel hat eine Frau geschrieben. Da können Sie lange Ursprung und Schuld und Verantwortung abschieben. Widerlich!
Muss uns das Alles wirklich interessieren? Who cares? Wahrscheinlich nur die Autorin
In einer Zeit, in der Männer wie Speisekartenitems von Alpha bis Sigma kategorisiert werden, feiert man die Komödie menschlicher Eitelkeit. Wie reizend, dass jeder Mann nun eine Schublade findet, in der er sein Ego betten kann. Wilde hätte gelacht: Ein moderner Zirkus, in dem der Löwe brüllt, der Welpe winselt, und der einsame Wolf stolz allein bleibt. Ein toast auf unsere neue, eng gesteckte Menschlichkeit!
Dann bin ich wohl definitiv ein Sigma Mann. Ein freier, unabhängiger Selbstdenker! Gesellschaftliche Normen und Erwartungen gehen mir am Allerwertesten vorbei allerspätestens seit ich vor bald mal 2 Jahrzehnten aus dem Hamsterradsystem ausgestiegen bin und diesem meinen metaphorischen Mittelfinger gezeigt habe. Nicht mal mehr eine Steuererklärung muss ich ausfüllen, seit vielen Jahren nicht mehr und dies 100% legal und ohne Tricksereien. Das ist doch noch echte Freiheit zum geniessen!
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Es fällt schon längstens auf: Der Sexismus geht von Frauen aus. Wenn immer eine Frau in der Weltwoche schreibt, wird es entweder sexuell oder sexistisch. Niemand hat nach einer Taxonomie der Männlichkeit gefragt, jeder Mann ist Mann, keiner mehr und keiner weniger. Es hat eine gewisse Ironie, dass, wie von der Autorin beschrieben, gerade jene Männer attraktiv wirken, die sich eben nicht darum scheren, ob sie jetzt anziehend wirken und fokussiert bleiben. Sein statt Schein. Gilt auch für Frauen.
Dann bin ich wohl definitiv ein Sigma Mann. Ein freier, unabhängiger Selbstdenker! Gesellschaftliche Normen und Erwartungen gehen mir am Allerwertesten vorbei allerspätestens seit ich vor bald mal 2 Jahrzehnten aus dem Hamsterradsystem ausgestiegen bin und diesem meinen metaphorischen Mittelfinger gezeigt habe. Nicht mal mehr eine Steuererklärung muss ich ausfüllen, seit vielen Jahren nicht mehr und dies 100% legal und ohne Tricksereien. Das ist doch noch echte Freiheit zum geniessen!
Muss uns das Alles wirklich interessieren? Who cares? Wahrscheinlich nur die Autorin