Wollte man in der Sowjetunion wissen, was das Politbüro plante, griff man zur Prawda und in der DDR zum Neuen Deutschland.

Heute informiert die Taz, die Parteizeitung der Grünen.

Sie hat nun einen Vorschlag gemacht, wie der Arbeitskräftemangel behoben und die Klassengesellschaft überwunden werden kann. Auf einen Streich.

Das Schlagwort heisst «soziale Mobilität nach unten» und bedeutet, dass Akademikerkinder nicht mehr studieren, sondern in Fast-Food-Buden und Lagerhallen malochen sollen.

«Mehr Abstieg trotz Bildung», so die Taz. Konkret: Wenn das im Klassensystem «gemütlich eingerichtete» Bildungsbürgertum motzt, dass das «ungezogene niedere Personal» nicht mehr die ihm zugewiesene Drecksarbeit erledigt, dann sollen doch seine eigenen Kinder ran.

Ein Nebeneffekt: So würden die verzogenen Bourgeois auch mal ein anderes «Milieu» kennenlernen – die Arbeiterklasse.

Letzterer stünden die Universitäten offen, befördert nicht vom Talent, sondern vom Segen der proletarischen Herkunft.

Das ging zwar schon in UdSSR und DDR schief. Aber, hey, wer nichts wagt, der nicht gewinnt.

Die 3 Top-Kommentare zu "Arbeitskräftemangel? Die Taz hat die Lösung: Akademiker-Kinder sollen Fritten braten und Koffer wuchten. Proletarier studieren. Wo hat man das nur schon mal gehört?"
  • lissi

    Ach was, wir haben einen überdimensionalen Regierungsapparat, dort ist der Pool, wo die fähigsten Personen zum Fritten braten und Koffer wuchten zu finden wären. Klar wäre die Besoldung nicht standesmäßig, aber gemäß der Qualifikation ging es in Ordnung.

  • ArminiusGlorius

    Wir haben heute zuviel Akademiker, insbes. solche, die Genderwissenschaften studieren. Zu meiner Zeit studierten ca. 10 %, heute sind es fast 50 %. Das kann nicht gut gehen und führt zu einer Verproletarisierung unserer Gesellschaft. Es wäre wirklich gut, wenn wir uns daran erinnerten, was wir wirklich brauchen: Keine Akademikerflut, sondern gute Handwerker!

  • Tom Bergmann

    Der Artikel in der TAZ ist so sinnvoll, daß ich nochmal schauen musste ob ich da auch wirklich die TAZ vor mir habe. Daß Akademiker, die unbrauchbaren Schwachsinn studiert haben und damit dann keine berufliche Karriere auf die Reihe kriegen (wer hätte gedacht daß die Welt nicht 10% Philosophen unnd Politologen beschäftigen kann?) auch Hilfsjobs annehmen sollten, finde ich nicht abwegig. Für Akademikerkinder wurde angeregt, über eine Lehre statt Studium nachzudenken... auch nicht so sinnlos.