Polen gebärdet sich als bester Freund der Ukraine. Doch wie das so ist: Beim Geld hört die Freundschaft auf.

Polens Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki ist jetzt der Kragen geplatzt. Von der EU hat er den «Einsatz aller ordnungspolitischen Instrumente» gegen Kiew gefordert.

Was, um Himmels willen, ist geschehen?

Nun, die Ukraine flutet Polen – und andere osteuropäische Länder – mit Getreide zu Dumpingpreisen. Polnische sowie bulgarische und rumänische Bauern demonstrieren seit Wochen.

Morawiecki wurde deutlich: Die ukrainischen Importe würden den polnischen Getreidemarkt destabilisieren, Daher müsse die Einfuhr mit allen Mitteln – Quoten, Zölle – unterbunden werden.

Ob die EU die richtige Adresse ist? Brüssel fördert ukrainische Getreideverkäufe, da sie eine wichtige Einnahmequelle sind. Gedacht wurde freilich eher an Exporte in die Dritte Welt, der Hungersnöte drohen.

Doch wie sich herausstellt, verdient Kiew trotz geringerer Preise mehr mit Lieferungen an seine europäischen Nachbarn. Afrika und der Nahe Osten haben das Nachsehen.

Wie gesagt: Beim Geld hört jede Freundschaft auf.