Sie war der aufsteigende Stern der US-Demokraten. Eine Surferin mit strahlendem Lächeln aus Hawaii. Vegan und Hindu. Und Kriegsveteranin.
Unter Medien-Fanfaren hielt Tulsi Gabbard eine flammende Rede an dem Nationalkonvent der Demokraten 2012. Sie wurde Vizevorsitzende des Democratic National Committee. Ihre Geschichte sei «wie geschrieben für Hollywood» und sollte verfilmt werden «mit Natalie Portman in der Hauptrolle», verkündeten Cheerleader auf dem TV-Sender MSNBC.
Der Film wurde nie gedreht. Und das politische Drehbuch hat kein Happy End. Letzte Woche trat der einstige Darling der Demokraten aus der Partei aus. Via Twitter erklärte Gabbard, 41:
I can no longer remain in today’s Democratic Party that is now under the complete control of an elitist cabal of warmongers driven by cowardly wokeness, who divide us by racializing every issue & stoke anti-white racism, actively work to undermine our God-given freedoms, are… pic.twitter.com/oAuTnxZldf
— Tulsi Gabbard 🌺 (@TulsiGabbard) October 11, 2022
«Ich kann nicht länger in der heutigen Demokratischen Partei bleiben, die unter der vollständigen Kontrolle einer elitären Clique von Kriegstreibern steht, die von feiger wokeness getrieben sind, die uns spalten, indem sie jedes Thema durch die Brille des Rassismust betrachten und anti-weissen Rassismus schüren.»
Gestern setzte Gabbard noch einen drauf:
«Die Demokratische Partei, der ich beigetreten bin – die Partei von JFK und Martin Luther King, die für Meinungsfreiheit und bürgerliche Freiheiten gekämpft hat – diese Partei gibt es nicht mehr.»
Mit anderen Worten: Nicht Gabbard hat die Partei verlassen. Die Partei hat sich von traditionellen Demokraten wie Gabbard verabschiedet.
Es ist eine Partei, für die Gabbard noch vor zwei Jahren Präsidentin werden wollte. Ein Kernpunkt in ihrem Programm damals: «Als Präsidentin werde ich diese Regime-Change-Kriege stoppen.»
Gabbard schaffte es nicht in die Endrunde. Schliesslich gab sie ihre Stimme Joe Biden.
Doch was Biden als Präsident getan hat, gab Gabbard den Rest.
«Die Demokraten von heute glauben an offene Grenzen und setzen den nationalen Sicherheitsstaat als Waffe ein, um gegen politische Gegner vorzugehen. Vor allem aber treiben uns die Demokraten von heute immer näher an einen Atomkrieg heran», sagte Gabbard, die im Irak und in Kuwait Dienst tat und zuletzt in den Majors-Rang aufstieg.
Mit ihrer Anti-Kriegs-Stimme hat sie sich nicht nur von der Demokratischen Partei entfremdet. Sie steht damit auch bei den Republikanern vor verschlossenen Türen.
Eine überwältigende Mehrheit der Kongress-Abgeordneten beider Parteien steht hinter Bidens Russland-Politik.
Bis auf weiteres politisiert Gabbard parteilos. Und verschafft ihrer Stimme mit einer Podcast-Reihe auf Youtube namens «The Tulsi Gabbard Show» Gehör.
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Was den Krieg in der Ukraine anbelangt, haben wir ein ähnliches Kartell, wie es die Demokraten und die Republikaner in den USA bilden: das Altparteien-Kartell! Die 'einsame Ruferin' a là Tulsi Gabbard heisst bei uns Sahra Wagenknecht - und sie hätte sogar schon eine Partei, der sie beitreten könnte, nämlich die AfD.
Das Grundgesetz bestimmt nicht nur, daß die Bundesrepublik Deutschland eine freiheitliche Demokratie sein soll, sondern auch ein Rechtsstaat und Sozialstaat. Teile der AFD agitieren jedoch derart agressiv gegen den Sozialstaat, daß man an deren Verfassungstreue zweifeln kann, und Frau Wagenknecht würde sowas wohl niemals tolerieren. Außerdem kämmen Teile der AFD inakzeptablerweise alle Ausländer über einen Kamm, und bewerten alle Ausländer negativ, obwohl es doch auch viele gute Ausländer gibt.
Schön haben Sie das ausgedrückt: "inakzeptablerweise"! Mir würde es schon genügen, wenn sich alleine das Altparteien-Kartell ans Grundgesetz halten würde - und unsere wunderbaren Damen, Herren und Diverse in der Regierung an ihren Amtseid!
Einverstanden?
Die sehr repektable Frau Sahra Wagenknecht wird in die gegenwärtige, zwar nicht in ihrer Gesamtheit aber doch immerhin in Teilen ausländerfeindliche, AFD, sicher nicht eintreten. Erst muss die AFD sich von generalisierender & pauschaler Ausländerfeindlichkeit deutlicher distanzieren, wobei sie selbstverständlich Islamismus & Clankriminalität weiterhin ernergisch oder vielleicht noch energischer kritisieren sollte, aber halt ohne zu pauschalisieren. Sahra Wagenknechts Vater war übrigens Ausländer
"Clique von Kriegstreibern", "Die Partei, ......., gibt es nicht mehr", "feige Wokeness", "Offene Grenzen", "Sicherheitsstaat als Waffe", "Näher an einen Atomkrieg". Auch wir brauchen mehr Tulsi Gabbards, die sich von Rot/Grün verabschieden.