Der Euro ist hinter der Kurve. «Behind the curve» nennen Analysten es, wenn jemand wie beim Autorennen zurückfällt.

Der Franken dagegen ist einsam auf einer langen Geraden, in der er die Geschwindigkeit sogar noch erhöhen könnte.

Das Schöne an diesem Bild ist, dass es Dynamik beinhaltet. Es ist die Augenblicksaufnahme eines Rennens, bei dem es keine Sieger gibt, und nur ganz selten fährt einer endgültig gegen die Wand.

Für den Euro heisst hinter der Kurve sein, dass er nach der Biegung wieder Fahrt aufnehmen wird.

Die weltwirtschaftlichen und politischen Verwerfungen und die ewige Untätigkeit der Europäischen Zentralbank führten zu einem Vertrauensverlust und begünstigten den Verfall der EU-Währung.

Inzwischen agieren die US-Notenbank und ihr europäisches Pendant im Gleichschritt und schrauben die Zinsen nach oben. Der Druck, der aus dieser Richtung auf dem Euro lastet, nimmt ab.

Wegen des um fast 20 Prozent gefallenen Euros können die europäischen Exporteure ihre Waren erheblich günstiger auf dem Weltmarkt anbieten als die Unternehmen, die im US-Dollar-Raum produzieren.

Investitionen in den Euro-Raum werden für Amerikaner aufgrund des starken US-Dollars lohnender.

All dies stärkt am Ende den Euro. Es sind dies die Selbstheilungskräfte der Marktwirtschaft.

Der Franken dagegen fährt ein einsames Rennen: Er ist der Spitzenreiter, den die Investoren lieben.

Nur was das der Schweizer Industrie bringt, weiss keiner so genau. Die anderen Rennteilnehmer sind sich deswegen einig: Wir können ihn ziehen lassen.