Zu Lebzeiten schaffte es nur Mohammed in den siebten Himmel, aber vielleicht hat nun Ayatollah Chomeini dort Platz genommen.

Sieht er herab, kann er zufrieden sein. Vor allem wenn sein Blick aufs bayerische Elmau fällt.

Denn in einem Punkt hat sich seine islamische Revolution durchgesetzt: Der Schlips ist ab.

Zeitgeistgemäss haben sich die G-7-Herren das beengende Accessoire vom Hals gerissen.

Für Irans Revolutionsgarden stand die Krawatte für westliche Dekadenz. Bei Debatten über Weltkrisen steht aber eher der Binder-Verzicht für Dekadenz. Krawatten vermitteln Seriosität.

Boris Johnson reichte nicht einmal der Binder-Verzicht. «Ziehen wir die Jacken aus, ziehen wir uns aus», quengelte er.

Als Kanadas Premier dann brustfrei zu Pferde vorschlug, wachte auch Ursula von der Leyen auf: «Oh, ja!»

So weit kam es gottlob nicht. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Chomeini auf Wolke sieben kann sich derweil freuen über die Dekadenz des Westens.