«Ich hatte in der Vergangenheit immer grosses VerstĂ€ndnis fĂŒr die NeutralitĂ€t», sagte Christoph Heusgen – Vorsitzender der MĂŒnchner Sicherheitskonferenz – vor ein paar Tagen an einer Pressekonferenz in Berlin, wo er die Haltung unter anderem der Schweiz im Ukraine-Krieg kritisierte.

Er gehört zu jenen Deutschen, die meinen, sie mĂŒssten der Schweiz sagen, was sie zu tun habe, und von unserem Land erwarten, dass es auch Waffen und Munition an die Ukraine liefert.

Vielleicht hatte der selbstgerechte Heusgen tatsĂ€chlich einmal so etwas wie VerstĂ€ndnis fĂŒr die Schweizer NeutralitĂ€t. Eines steht jedoch fest: Verstanden hat er sie nicht, was ein wenig blamabel ist fĂŒr den ehemaligen aussenpolitischen Berater von Altbundeskanzlerin Angela Merkel.

Aber wie sollte er die Schweiz und ihre NeutralitĂ€t auch verstehen als BĂŒrger einer Nation, die US-Truppen stationiert und Uncle Sams Atombomben fĂŒr den Ernstfall aufbewahrt.

Die NeutralitĂ€t mag vielleicht ein Relikt aus der Vergangenheit sein, wie Heusgen spöttelte, aber sie gehört zur Schweizer DNA – wie das Matterhorn, Uhren und Schokolade. Sie hat uns mehrfach vor grossem Schaden bewahrt und ist Teil unserer Erfolgsgeschichte.

Schade, dass deutsche Diplomaten wie Heusgen, der in St. Gallen studierte und 2020 hier sogar nebenberuflich dozierte, das nicht begreifen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Deutscher Diplomat kritisiert Schweizer NeutralitÀt: Statt uns moralisch zu belehren, sollte sich Christoph Heusgen besser mit der Ukraine-Politik seines Landes auseinandersetzen"
  • Ottfried Wallau

    Eigentlich mĂŒsste ich vor einem Vorsitzenden der ‚MĂŒnchner Sicherheitskonferenz‘ den grĂ¶ĂŸten Respekt haben. Aber statt mit dem Finger auf die neutrale Schweiz zu zeigen, wĂ€hre es ehrlicher gewesen, die ‚MĂŒnchner Sicherheitskonferenz‘ zu kritisieren, da sie es seit 2007 offensichtlich nicht schaffte, den sich anbahnenden UKRAINE-KONFLIKT aus der Welt zu schaffen. Denn schon 2007 sprach Putin in MĂŒnchen das Problem der NATO-Osterweiterung an. Es war total falsch, Putin einfach zu ignorieren. ✅

  • MiG-63

    Liebe WW, die Hunde bellen und die Karawane zieht weiter. Die MĂŒnchner Sicherheitskonferenz wird interessant: keine 155mm Munition mehr im Westen, keine Leo-2 außer den 14 Bw Pz, keine Kampfflugzeuge, M1 Abrahams ohne geheime Superpanzerung erst 2024, Selenski versucht vor Schluß noch soviel Geld zu kriegen (IMF), wie irgend möglich, Wallstreet Journal: "UKR zu tiefst korrupt". Wird man in MĂŒnchen v.a. ĂŒber den nĂ€chsten Krieg gegen China schafeln? CH Strategie: raushalten, nixtun! (=NeutralitĂ€t)

  • frischjuergen

    Das geht den Heusgen doch ĂŒberhaupt nichts an. Was bildet der sich ĂŒberhaupt ein.