Alle festhalten. Zwei Wirtschaftsnachrichten erschüttern die Deutschen bis ins Mark: Zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrzehnt importieren sie mehr, als sie exportieren.
Das kratzt empfindlich am Selbstverständnis eines Exportweltmeisters.
Und damit nicht genug: Zum ersten Mal ist auch noch kein deutsches Unternehmen mehr unter den Top 100 der börsennotierten Konzerne in dieser Welt.
Man ist hierzulande offenbar endgültig zweite Liga.
Doch lassen wir uns mal nichts einreden: Die Exporte sind zurückgegangen, weil unsere Betriebe nicht liefern können wie gewohnt.
Der schlichte Grund: Sie bekommen selbst nicht die Materialien herbeigeschafft, die sie benötigen. Wenn der weltweite Handel stockt, kann auch ein Exportweltmeister mal stolpern.
Und die Sache mit den Börsenlieblingen – das ist so eine Sache: Der wertvollste Konzern in dieser Liste ist neuerdings der Öl-Förderer Saudi Aramco. Mit Nachhaltigkeit und Digitalisierung hat das nichts zu tun. Wer will schon in so einer Liste auftauchen?
Nein, Deutschland ist Mittelstand. Und Mittelstand muss nicht an der Börse sein, um hochinnovativ und effizient zu sein, wie die Boschs, Mieles und Würths dieser Republik zeigen.
Hier liegt das Potenzial dieser Wirtschaft, das kein globales Ranking jemals begreifen wird.
Das ist mehr als ein Trost. Wir können stolz darauf sein.
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Lieber Herr Stock, danke für Ihre liebevolle Satire über das heutige Deutschland. Ihr Chefredaktor hat gestern eine perfekte Beschreibung der deutschen Regierung geliefert: "Gruselkabinett". Ähnlich sieht es in der deutschen Wissenschaft aus. Zwei Beispiele, eines weiblich, das andere männlich (ein diverses habe ich nicht identifiziert): Prof. Claudia Kemfert, Mitglied im Club of Rome und angestellt beim DIW, Prof. Volker Quaschning, Mitinitiator von 'Scientists for Future', tätig an der HTW Ber
Schaut man auf die Target II Salden, bei denen Deutschland zur Zeit mit 1,2 Billionen (1.200.000.000.000) im Plus steht (also Forderungen hat) erkennt man, dass man sich den Titel "Exportweltmeister" mit der großzügigen Vergabe von Krediten, Subventionen und der EZB Geldschwemme erkauft hat. Ob diese gewaltige Summe jemals balanciert wird, ist angesicht der EU Lotterpartner mehr als zweifelhaft.
Wir sind in Deutschland stolz auf unsere mittelständischen Unternehmen. Allerdings ist die Firma Bosch dem Mittelstand bereits seit einiger Zeit entwachsen. Sie hätten stattdessen Trumpf oder Stihl beispielsweise nennen können.
Allerdings gehen im Mittelstand durch Ressourcenverteuerung und -Knappheit und der Stärkung der außereuropäischen Wettbewerber kurz- und mittelfristig die Lichter aus.
Gerade, weil nicht leicht Produktion verlagert werden kann.
Die Gefahr ist größer, daß unsere Kinder einmal zurückblicken, und sagen: Toll, was es hier einmal an belastbarer leistungsfähiger Industrie gab, wie habt ihr das nur kaputt bekommen?
Das war ein Leichtes dank "Gruselkabinett" (s.o. luke.tam).