Ein knappes Vierteljahrhundert nach ihrem Exitus ereignet sich Erstaunliches mit der DDR: Sie expandiert nach Westen.

Dunkeldeutschland, wie Ex-Bundespräsident Joachim Gauck sein Ex-Land nannte, streckt braune Tentakel in die einst blütenweisse alte Bundesrepublik aus.

Oder wie soll man sonst erklären, dass die AfD nicht mehr nur bei den verstockten Ossis auf dem Vormarsch ist, sondern auch in den alten Bundesländern?

In Baden-Württemberg (20,1 Prozent), Rheinland-Pfalz (16) und Niedersachsen (14) liegt sie auf dem dritten Rang. In Nordrhein-Westfalen könnte sie die Grünen (15) bald von diesem Platz verdrängen – es fehlen nur 0,8 Prozentpunkte. Im Saarland liegt sie gleichauf mit der CDU (23) sogar auf dem zweiten Rang.

Ähnlich sieht es in Hessen aus. 20 Prozent für die AfD und damit der gemeinsame zweite Platz mit der SPD. Sogar in Bayern gehen die Uhren diesmal nicht anders. Hier fehlen der Alternative nur 0,4 Punkte, um die Grünen (14,5) vom zweiten Rang zu stossen.

Die letzten Zahlen sind besonders spannend, denn in Bayern und Hessen wird in zwei Monaten gewählt.

Einzig die Nordlichter erwehren sich der gauckschen Dunkelheit: In Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein krebst die Partei im einstelligen Bereich.

Ansonsten erstrahlt der Himmel über Deutschland in AfD-Blau.

Die 3 Top-Kommentare zu "Die AfD – ein Phänomen im undemokratischen Ostdeutschland? Von wegen. Sie ist auch im Westen auf dem Vormarsch"
  • issos333

    Gut so! Das liegt auch daran, dass so salbadernde Figuren wie Gauck zwischen einem Dunkel- und einem Helldeutschland unterscheiden und gleichzeitig der AfD eine Spaltung des Landes vorwerfen. Auch daran, dass nun auch der bislang Medienbetreute merkt, dass hier mit allen Mitteln eine ernsthafte, mandatsgefährdende und karriereknickende Konkurrenz die Arena betritt. Auch daran, dass immer erkennbarer bei manchen die demokratische Gesichtsmaske schlecht sitzt und das wahre Gesicht freilegt.

  • wieland schmied

    "Ansonsten erstrahlt der Himmel über Deutschland in AfD-Blau." Und hoffentlich lacht daher über Deutschland bald wieder die Sonne und nicht die ganze Welt.

  • Pauline Postel

    Inwieweit eine Partei mit ihrer Ideologie beim Wähler ankommt, hängt auch viel mit davon ab, ob ihr Spitzenpersonal diese auch überzeugend vermitteln kann. Mit Alice Weidel hat sich dabei eine glänzende Rednerin inzwischen in die erste Reihe vorgearbeitet und dürfte allein mit ihrer Person einige Prozentpunkte dazu beigetragen haben. Auch viele andere Redebeiträge von Abgeorneten der AfD im Bundestag sowie in Landtagen zeugen davon, dass diese Partei eine echte Alternative für Deutschland ist.