«F-Info» ist eine von Frauen geführte Organisation mit dem Ziel, einen Beitrag zur politischen Meinungsbildung zu leisten. Am letzten Dienstag organisierte F-Info in Zürich eine Podiumsdiskussion zum Thema «Die Schweizer Neutralität – welche Entscheide braucht es für unsere Sicherheit?».
Zu den drei Gästen des Podiums gehörte Brigitte Beck, CEO des Schweizer Rüstungsunternehmens Ruag MRO Holding AG. Dabei wurde Frau Beck auch auf die Neutralität und auf Waffenlieferungen angesprochen. Wobei sie laut CH Media Deutschland und Spanien so zur Weitergabe von Schweizer Rüstungsgütern aufgefordert haben soll: «Liefert dieses Zeug doch an die Ukraine.» Überhaupt solle man der Rüstungsindustrie nicht zu viele Knüppel zwischen die Beine werfen.
Brigitte Beck führte weiter aus, dass es keine Konsequenzen hätte, wenn diese Länder Schweizer Gesetze brechen würden. Dabei hat das Staatssekretariat für Wirtschaft klar festgehalten: «Aufgrund des neutralitätsrechtlichen Gleichbehandlungsgebots und des Kriegsmaterialgesetzes kann eine Weitergabe von Schweizer Kriegsmaterial an die Ukraine nicht bewilligt werden.»
Befragt über einen Nato-Beitritt oder eine verstärkte Partnerschaft, meinte die Ruag-Chefin, die Schweiz könne nicht überall abseits stehen; ein «isoliertes Igel-Dasein» funktioniere nicht.
Die Frau, die solches sagt, ist Geschäftsführerin eines zu hundert Prozent dem Bund gehörenden Unternehmens. Dass die Vertreterin einer Rüstungsfirma mehr Waffen an mehr Ländern liefern will, ist so ziemlich gleich logisch wie die Tatsache, dass eine Puffmutter energisch gegen ein Bordellverbot kämpft.
Es ist aber eine Ungeheuerlichkeit, dass sich Brigitte Beck als Vertreterin eines bundeseigenen Betriebes öffentlich gegen die Beschlüsse des Bundesrates und gegen schweizerische Gesetze stellt. Auch wenn sie dabei den Segen von Bundesrätin Viola Amherd haben sollte, die bei der Frage der Waffenlieferungen ebenfalls aufs anstössigste auf die Kollegialität pfeift.
Sie müssen sich anmelden, um einen Kommentar abzugeben.
Noch kein Kommentar-Konto? Hier kostenlos registrieren.
«Liefert dieses Zeug doch an die Ukraine.»
Salopp und unverblümt gesagt. Im Klartext: Jetzt hört doch endlich auf, uns daran zu hindern,
am großen Menschenschlachten und Blutvergießen auch Megaprofite einzufahren.
Liebe Schweizer, wie schafft man es, einen solchen Gipfel an Verkommenheit in die Gosse der Geschichte zu kehren?
Ich kann nur hoffen, dass es den Schweizern noch gelingt, solche vom volksfeindlichen Ungeist des Neo"liberalismus" (auch bekannt als Neofeudalfaschismus) Besessenen von den Amtssesseln in die Gosse der Geschichte zu fegen - und die dahinter stehenden Parteien natürlich mit.
Vielleicht wäre da mal ein Rücktritt fällig?
Korruption hüben wie drüben.
Deutschland mach's vor und wir ach soooo tugendhaften Schweizer sind kein bisschen besser
Schon wieder 'ne Frau! Die Schweiz ist offenbar mit genau den gleichen 'aussergewöhnlichen' Frauen gesegnet, wie wir in Deutschland.
Klarer Fall: Entlassen ohne Abfindung. Vielleicht kann sie in D als Lobbyistin bei Strack-Zimmermann unterkriechen. In der Schweiz ist sie jedenfalls nicht tragbar. In D fällt eine Idiotin im der Gruppe der Kriegstreiber mehr oder weniger nicht auf. Die Schweizer sollten allen Politikern, die gegen die Neutralität faktisch oder verbal verstossen, kräftig in die Sitzfläche treten und, wenn möglich, aus dem politischen Geschehen herausnehmen. Die schweizer Neutralität ist ein Vorbild für D.
Diese Dame hat mit einer "idealen Besetzung der ausgeschriebenen Position" wenig bis gar nichts zu tun. Wie kommt sie überhaupt dahin? Wollte sonst niemand? Oder war sie die einzige Frau? Der gleiche "Baerbockismus" wie in der Finma und im VBS.
In dem Moment, wo Schweizer Politiker Munition und/oder Waffen für die UA frei geben,selbst liefern od. liefern lassen, hat die Schweiz ihre Neutralität aufgegeben und pfeift auf ihre bestehenden Gesetze. Viele Schweizer Politiker und solche Leute, wie Beck, haben augenscheinlich keine Probleme damit, sich der EU und der NATO zu unterwerfen, wenigstens aber sich kuschelig annähern zu wollen, wenn man die Berichte der letzten Monate liest. Weshalb gibt es keine Volksabstimmungen zu diesen Themen?